Gladbeck. Einsatz im Kreis Gütersloh: Covid-19-Testteams vom DRK Gladbeck nahmen in Rheda-Wiedenbrück bei 200 Mitarbeitern der Fleischfabrik Abstriche vor.
Die ehrenamtlichen Helfer vom DRK in Gladbeck haben ein anstrengendes Wochenende hinter sich: Gemeinsam mit Rot-Kreuz-Teams aus verschiedenen Städten in NRW waren sie in Gütersloh und Umgebung im Einsatz, um Mitarbeiter der Fleischfabrik Tönnies auf eine Infektion mit dem Coronavirus zu testen.
Über 1330 Mitarbeiter der Fleischfabrik Tönnies sind mittlerweile positiv getestet worden
Über 1330 Mitarbeiter aus der Fleischverarbeitung sind mittlerweile positiv auf das Virus getestet worden. An die 7000 Mitarbeiter arbeiten insgesamt bei Tönnies. „Dieser Corona-Ausbruch ist mit nichts bisher in NRW Erlebtem vergleichbar“, sagt Wilhelm Walter, Vorsitzender des DRK, am Montagmorgen. Zwei Test-Teams mit jeweils drei Leuten und eine Führungsgruppe aus Gladbeck hatten sich am frühen Samstagmorgen auf den Weg in den Kreis Gütersloh gemacht. Die Bitte um Unterstützung erreichte die Ehrenamtlichen am Freitagabend. Die Nacht über wurde die Aktion vorbereitet.
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Die Mitglieder des DRK in Gladbeck haben während der Corona-Pandemie im Kreis Recklinghausen bereits weit über 2000 Tests durchgeführt. „Unsere Leute sind besonders geschult und haben schon Erfahrung. Deshalb wurden sie für den Einsatz angefordert“, so Wilhelm Walter. Insgesamt 20 Teams aus ganz NRW führten am Wochenende die Tests bei den Tönnies-Mitarbeitern durch. Die Führungsgruppe vom DRK Gladbeck betreute insgesamt acht der Abstrich-Teams. Wilhelm Walter war zum ersten Mal in Gütersloh. Die Größe des Fleischwerks mit all seinen Anlagen überstieg seine Vorstellungen, wie er am Montag zugab.
Einsatz rot vom DRK Gladbeck war ein Wohngebiet in Rheda-Wiedenbrück
Einsatzort der Gladbecker war aber nicht der riesige Betrieb selbst, sondern vielmehr ein Wohngebiet im sechs Kilometer entfernten Rheda-Wiedenbrück.
Dort leben viele Mitarbeiter der Fleischfabrik. Die DRK-Leute gingen von Wohnung zu Wohnung, um die Abstriche vorzunehmen. „Die Stimmung war entspannt. Wir hatten zwei Dolmetscher dabei, das erleichterte die Verständigung, und die Leute waren sehr kooperativ“, so Walter. Insgesamt führten die Gladbecker 200 Tests auf das Coronavirus durch. 14 Stunden lang waren die Ehrenamtlichen ununterbrochen im Einsatz im Kreis Gütersloh. Nicht nur für die Tests der Fleischfabrik-Mitarbeiter waren sie zuständig. Das Gladbecker Team übernahm zudem auch die Schulung und Einweisung neuer Test-Teams.
Zahl der Neuinfektionen steigt
In Gladbeck steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Moment wieder leicht. Aktuell gibt es 17 aktive Infektionen, vier mehr als noch am Freitag gemeldet.
Insgesamt gibt es - Stand Montag - 257 bekannte Infektionsfälle in der Stadt. 218 Personen - eine mehr als noch am Freitag - sind wieder gesund. Es bleibt bei 22 Todesfällen.
Der Kreis Recklinghausen informiert im Internet unter www.kreis-re.de/corona sowie über soziale Netzwerke über die aktuelle Corona-Lage.
An viel Schlaf war an diesem Wochenende nicht zu denken. Nach dem Einsatz musste die Ausrüstung überprüft und alle Fahrzeuge gründlich desinfiziert werden. Mit einem mulmigen Gefühl aber sei niemand nach Gütersloh gefahren, betont der DRK-Vorsitzende. „So ein Einsatz ist freiwillig, darüber hinaus sind die Leute extrem gut geschult und der Eigenschutz der Mitarbeiter steht bei uns an oberster Stelle“, betont Walter. Das DRK-Gesetz sehe solche Einsätze zur Unterstützung des Gesundheitsdienstes vor. „Das gehört zu unseren Aufgaben.“ Wilhelm Walter schließt auch nicht aus, dass die DRK-Kräfte aus Gladbeck noch einmal zur Unterstützung nach Gütersloh gerufen werden. Allerdings nicht in den nächsten zwei Tagen. Da ist für alle Ausruhen angesagt.