Gladbeck. Die Förderung des Landes für das in Gladbeck initiierte Marokko-Hilfsprojekt wird nicht verlängert. Sponsoren sind nötig, sonst droht das Aus.
Seit über einem Jahr läuft das Projekt Miteinander in Marokko, kurz "Mit-i-Ma“, von Lis Hühnerbach aus Gladbeck. Gespendete Gehhilfen, Rollatoren, Rollstühle, Krankenhausbetten werden nach Marrakesch in Marokko transportiert, dort durch arbeitslose junge Menschen unter Anleitung repariert und an bedürftige Menschen verschenk. Ein Projekt zur Selbsthilfe, mit dem auch Fluchtursachen gemildert werden sollen. Das Problem: Die finanzielle Förderung der Landesregierung läuft aus, und Geldspenden sind nötig, sonst droht das Aus.
Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten in Marokko sind kaum vorhanden
Denn Lis Hühnerbach hat in Marrakesch eine Werkstatt angemietet, in der die gebrauchten Hilfsmittel aufgearbeitet werden. Angemietet wurde auch zeitweise eine Großraumgarage in Gladbeck, um die von Wohlfahrtsverbänden, Altenheimen und Privatpersonen gespendeten Hilfsmittel vor der Verschiffung zu sammeln. "Leider wurde die weiter geplante Folgeförderung durch die Landesregierung NRW abgelehnt. Das ist besonders jetzt für die Projektmitarbeiter eine einschneidende und grausame Situation, da zurzeit Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten in Marokko nicht vorhanden sind", schreibt die engagierte Gladbeckerin.
Die meisten Menschen in Marrakesch leben vom Tourismus. Durch die Corona-Pandemie seien alle Grenzen geschlossen, "und somit sind die Möglichkeiten, Geld zu verdienen total weggebrochen", berichtet Lis Hühnerbach weiter. Richtige Armut, wie wir sie in Deutschland nicht kennen würden, sei sichtbar. "Menschen betteln um Essen, denn ein Sozialsystem wie in Deutschland, das zumindest die Grundbedürfnissen deckt, ist in Marokko nicht vorhanden". In dieser schwierigen Situation müsste sie den Mitarbeitern des Hilfsprojektes, die monatlich 300 Euro verdienen und damit ihre Familien unterstützen, nun eigentlich sagen "reiht euch in die Bettlergruppen ein, wir bekommen keine Gelder mehr". Sie sei aber nicht bereit aufzugeben, unterstreicht Lis Hühnerbach. Sie sucht weitere Sponsoren.
Tatkräftige Unterstützung von Gladbecker Ratsfrau
Dabei erhält sie aus Gladbeck weitere Unterstützung von Müzeyyen Dreessen. Die Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Senioren und Gesundheit hatte sich beim Land dafür eingesetzt, dass das Projekt gefördert wird. Die Zusage der Staatskanzlei über insgesamt rund 300.000 Euro für ein Jahr wurde nicht verlängert. "Normalerweise werden Auslandsprojekte des Landes durch die Gesellschaft Engagement Global in Bonn abgewickelt", erklärt die Ratsfrau (CDU). Die Staatskanzlei habe dies bei ihrer Ablehnung begründet, an die Organisation verwiesen und dieser gegenüber eine Empfehlung für das Gladbecker Projekt ausgesprochen. Die Signale seien nun positiv und ein Projektantrag werde aktuell vorbereitet. "Die Fördersummen über Engagement Global bewegen sich aber leider in einem kleineren Rahmen als für das Projekt benötigt wird", so Dreessen.
Aus diesem Grund solle das Marokko-Hilfsprojekt jetzt auf drei finanzielle Säulen gestellt werden. Neben den erhofften Geldern von Engagement Global wird die Jürgen-Wahn-Stiftung eine finanzielle Förderung bereitstellen. Die Organisation hatte die Trägerschaft für das Projekt Mit-i-Ma übernommen. Die Stiftung fördert schon seit Jahrzehnten weltweit spenden-basierte Hilfsprojekte. "Für das nächste Drittel, für etwa 15.000 Euro, suchen wir nun Spenderinnen und Spender und sind schon fleißig dabei, Menschen und Geschäftsleute auch außerhalb Gladbecks anzusprechen", so die Ratsfrau. Jeder Unterstützer ist herzlich willkommen!
>>>Spendenquittung wird aus Wunsch ausgestellt
•Die finanzielle Unterstützung ist über die Jürgen-Wahn-Stiftung e.V. möglich. Verwendungszweck „Projekt "Mit-i-Ma", Sparkasse SoestWerl IBAN: DE06 4145 0075 0000 0222 02; oder Volksbank Hellweg IBAN: DE28 4146 0116 0222 2029 00.
überwiesen werden.
•Selbstverständlich stellt die Stiftung auch Spendennachweise fürs Finanzamt aus.
Dazu bitte als Spedner eine kurze Mail mit der Adresse an die Stiftung schreiben: info@juergen-wahn-stiftung.de (Internetseite für generelle Informationen juergen-wahn-stiftung.de).
•Auf Wunsch ist für Unternehmen auch ein Eintrag als Spender mit Firmenlogo auf der Internetseite der Stiftung möglich.