Gladbeck / Marrakesch. Viel Lob für Initiatorin Lis Hühnerbach aus Gladbeck. Bedürftige Gehbehinderte werden mit Hilfsmittel-Spenden versorgt, Jugendliche beschäftigt.
Über hohen Besuch konnte sich jetzt die Gladbeckerin Lis Hühnerbach bei ihrem Hilfsprojekt in Marrakesch freuen. Der deutsche Botschafter in Marokko, Dr. Götz Schmidt-Bremme, besuchte in Begleitung seiner Frau Sabine die Einrichtung, um sich über die Umsetzung des Projektes „Miteinander in Marokko (Mit-i-Ma)“ zu informieren.
Auch interessant
Auf Mit-i-Ma aufmerksam gemacht hatte den Botschafter der marokkanische Geschäftsmann Dr. Abdessadeq El Adnani, ein Unterstützer und Befürworter des Projektes. „Bei marokkanischem Minz-Tee und Gebäck haben wir den Botschafter und seine Begleitung über die Entstehung und den Verlauf des Projektes informiert“, berichtet Lis Hühnerbach. Die Anwesenden zeigten sich beeindruckt, dass zwischenzeitlich 114 Rollstühle und 77 Rollatoren an körperlich eingeschränkte und finanziell bedürftige Marokkaner/innen abgegeben worden sind.
Denn das ist ja bekanntlich Ziel des Hilfsprojektes: Nicht mehr benötigtes medizinisches Hilfsgerät in Deutschland als Spenden zu sammeln, und dieses, unterstützt mit Fördermitteln des Landes NRW, von zuvor arbeitslosen Jugendlichen in einer Werkstatt in Marrakesch aufzubereiten, um es dann kostenlos an Bedürftige abzugeben.
Ein Krankenhaus in Marrakesch wurde mit elektronisch verstellbaren Betten unterstützt
Auch interessant
Auch dass ein Krankenhaus mit elektronisch verstellbaren Betten, die von der Caritas gestiftet wurden, unterstützt werden konnte, imponierte dem Botschafter. Insgesamt sind für das 2019 gestartete Hilfsprojekt bereits 163 Rollstühle und 224 Rollatoren, sowie diverse andere Hilfsmittel wie Elektrobetten, Toilettenstühle, Körperwaagen oder Ersatzteile aus Deutschland angeliefert worden. Zudem wird das Projekt von dem marokkanischen Kooperationspartner, dem Verein des deutsch-marokkanischen Sportlers Abubakr Azaitar (ASS Sportive des Frères), unterstützt. Die vier Mitarbeiter und der Werkstattleiter, die die Hilfsmittel prüfen, bei Bedarf reparieren und reinigen, konnten den Gästen von ihrer Arbeit berichten.
Zum Ende des Besuchs teilte der Botschafter mit, dass er die Fortführung des Projektes befürworte. Neben der Unterstützung bedürftiger Menschen mit Behinderungen, bekämpft die Beschäftigung junger Marokkaner auch die hohe Arbeitslosigkeit vor Ort und beugt somit Fluchtursachen vor. Die Aussagen des Botschafters stimmen Lis Hühnerbach und ihre Unterstützer froh, dass eine Fortführung der finanziellen Förderung durch das Land NRW gelingt, die diesen Monat ausläuft. Sie habe den Antrag auf Folgefinanzierung eingereicht und hofft jetzt „auf einen positiven Bescheid“. Damit die Tore der Projekt-Werkstatt so lange nicht geschlossen werden müssen, finanziere die Jürgen-Wahn-Stiftung vor, die sich zur Übernahme der Trägerschaft bereit erklärt hatte.