Gladbeck. Der Jazzclub Gladbeck präsentierte wegen des Coronavirus’ Konzerte aus dem Wohnzimmer der Künstler. Das Format stieß auf große Resonanz.

Jazzclub Gladbeck zeigt sich sehr zufrieden mit seinen drei Wohnzimmer-Konzerten. Marvin Wetekam, der Clubvorsitzende: „Wir sind stolz auf das Gesamtergebnis.“

Gladbeck: In den Wohnzimmer-Konzerten des Jazzclubs präsentierten Künstler ein breites Repertoire

Zum Auftakt begrüßten Frauke El Meshai und der Jazz-Pädagoge Martin Greif, Dozent an der Musikschule Gladbeck, das Publikum aus ihrem Wohnzimmer. Auf dem Programm stand dabei eine Mischung aus Soul, Jazz und Easy Listening Music, unter anderem auch eine Loungeversion von „Summertime“ und einige Überraschungs-Stücke.

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Das zweite Wohnzimmer-Konzert mit Gabriele Frece und Jürgen Koopmann bot ein ganz anderes Repertoire: Mit Gesang und Kontrabass erklangen ruhigere Jazz-Stücke. Ein Highlight waren die von Gabriele Frece auf schwedisch gesungenen Lieder.

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Den Abschluss der Reihe machten Maren Kessler und David Schwarz, Verstärkung hatten sie von Davids Brüdern Tobias und Benjamin Schwarz als Special Guests. Mit ruhigeren und auch poppigeren Stücken führte das Quartett durch das 45-minütige Konzert.

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Marvin Wetekam, Vorsitzender des Jazzclubs Gladbeck, freut sich, dass die Wohnzimmer-Konzerte beim Publikum so großen Anklang fanden. Wegen der Coronavirus-Pandemie mussten öffentliche Auftritte gestrichen werden.
Marvin Wetekam, Vorsitzender des Jazzclubs Gladbeck, freut sich, dass die Wohnzimmer-Konzerte beim Publikum so großen Anklang fanden. Wegen der Coronavirus-Pandemie mussten öffentliche Auftritte gestrichen werden. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Für einige, gerade der älteren Jazzclubmitglieder, war es das erste Streaming-Konzert oder überhaupt die erste Begegnung mit YouTube. So war Helga Reinhardt (80) richtig stolz, dabei gewesen zu sein. Sie hat alle Konzerte gehört und ist von der Qualität der Darbietung begeistert, „aber es ist natürlich kein Ersatz für die Geselligkeit des Jazzfrühschoppens und die unmittelbare Nähe zu den Musikern.“ Gerade die heimische Bühne stelle eine bislang noch nicht gekannte Form der Intimität her. Da durch die Corona-Pandemie bekanntlich alle Veranstaltungen im Kulturbereich ausfallen mussten, hat der Vorstand nach einer Idee für ein Ersatzprogramm gesucht.

„Das Konzert vorzubereiten, war in technischer und musikalischer Hinsicht zeitlich sehr aufwendig. Im Nachhinein können wir jedoch sagen, das hat sich absolut gelohnt“, resümiert Martin Greif als Initiator die Online-Konzerte. Im Zusammenhang mit den drei Konzerten hat der Jazzclub sein Publikum um Spenden für die Künstler gebeten, die in Corona-Zeiten keine Gagen bekommen. „Die Rückmeldungen der Aktion ermutigen uns, mit Formaten auf YouTube weiter zu machen, vor allem da wir ja noch nicht genau wissen, wie lange und unsere Veranstaltungen in der Stadthalle und im Café Stilbruch abgesagt werden müssen“, so Wetekam. Die Wohnzimmer-Konzerte und weitere Videos präsentiert der Club auf dem YouTube-Kanal.

Informationen zu Veranstaltungen und zum Verein: www.jazzclub-gladbeck.de und auf Facebook @jazzclubgladbeck