Gladbeck. Das Coronavirus hat Folgen für alle Lebensbereiche. So hat der SV 13 als Betreiber des Freibads in Gladbeck die Badesaison quasi schon abgehakt.
Wenn alles so wäre wie immer, zögen schon seit einigen Tagen die Frühschwimmer ihre Bahnen im Gladbecker Freibad. Ab Mitte Mai wäre das Bad am Wittringer Wald dann auch wieder ganztägig geöffnet. Stattdessen dieses Bild im Corona-Frühjahr: kein Wasser in den Becken, die Traglufthalle über dem 50-Meter-Becken noch nicht abgebaut.
Das Training der Wassersportler ist komplett gestrichen
Seit dem 14. März ist auch sie für Besucher geschlossen, das Training der Wassersportler gestrichen. Dieter Nock vom Feibadbetreiber SV 13 hat die Saison 2020 schon so gut wie abgehakt: „Großveranstaltungen sind bis Ende August verboten. Bei schönem Wetter haben wir hier jeden Tag eine Großveranstaltung. An eine Öffnung des Freibads ist also nicht zu denken.“
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Wenn sich an diesen Vorgaben nichts ändert, überlegt der Verein sogar, die „Pelle“ in diesem Jahr gar nicht abzubauen. „Für die paar Wochen, die dann in dieser Sommersaison bleiben, würde sich der Aufwand nicht lohnen.“ Nicht nur die Besucher müssen draußen bleiben, auch die sechs Kassenkräfte mit ihren 450-Euro-Jobs haben jetzt nichts zu tun. „Die tun mir richtig leid“, sagt Nock. Die Schwimmmeister bekommen zumindest Kurzarbeitergeld.
Die Saisonarbeiter halten das Freibadgelände in Schuss
Beschäftigt sind aktuell nur die Saisonarbeiter, die das Gelände in Schuss halten.
Sie sind schon seit geraumer Zeit damit beschäftigt, die Becken zu streichen, Schadstellen auszubessern, die Außenumkleiden zu sanieren – gerade so, als würde das Freibad in Kürze geöffnet. Dieter Nock: „Wir sind auf alles vorbereitet, wir wissen ja nicht, was passiert.“ Realistisch aber geht er von einem Sommer ohne Einnahmen aus und befürchtet zudem, dass Besitzer von Jahreskarten wegen der ausgefallen und noch ausfallenden Schwimmmöglichkeiten anteilige Rückforderungen stellen könnten.
Infos auf der Homepage vom SV 13
„Coronavirus stoppt alle Schwimmer in Gladbeck“ - so steht es aktuell auch auf der Internetseite vom SV 13, der das Freibad betreibt.
Dort findet man auch weitere Informationen zur aktuellen Lage sowie grundsätzliche Eckdaten zum Betrieb des Freibades, wenn es dann nach der Corona-Krise wieder geöffnet hat.
Infos: www.sv13/freibad-gladbeck
Den finanziellen Schaden will er nicht beziffern, zumal der SV 13 als Badbetreiber nicht für die Ausfälle haften müsste: „Das ist vertraglich so mit der Stadt vereinbart.“ Und dennoch: Das Freibad ohne Besucher ist für den Fachmann unvorstellbar. 60.000 Gäste waren es im vergangenen Jahr. Wenn es besonders gut läuft, wie im Hitzesommer 2018 zum Beispiel, tummeln sich rd. 80.000 Besucher in den Becken und auf der großen Wiese.
Hinter der Freiluftsaison 2020 aber steht dank der Corona-Krise ein großes Fragezeichen. Mit etwas Sarkasmus kann Dieter Nock der Situation sogar noch etwas Positives abgewinnen: „Die ,Badegäste’, die sonst nachts heimlich über den Zaun klettern, bleiben schließlich auch weg.“