Gladbeck. Nur wer aus triftigen Gründen nicht zu einem der Diagnosezentren kommen kann, zu dem fährt das DRK-Mobil nach Hause. Freiwillige sind im Einsatz.
Zusätzlich zu den fünf Corona-Diagnosezentren im Kreis Recklinghausen (2 mal Recklinghausen, Marl, Dorsten, Castrop-Rauxel) ist nun seit einigen Tagen ergänzend auch ein vom DRK betriebenes Corona-Testmobil in den zehn Kreisstädten unterwegs. Es ist gedacht für gehbehinderte Menschen, Heimbewohner, Alleinerziehende mit kleinen Kindern oder Patienten in Quarantäne, die nicht zu den Diagnosezentren fahren können.
Diese rollende Sanitätsstation kommt sonst bei Großveranstaltungen im Kreis zum Einsatz. Erste Erfahrungen der Teams zeigen, dass das "Corona-Mobil" stark nachgefragt ist. Der bisherige Spitzenwert stammt vom vergangenen Freitag mit 32 Abstrichen an vier Einsatzorten. Betreut und gefahren wird das Mobil abwechselnd von zehn Ehrenamtlichen aus dem Kreis, die sich freiwillig für diese anspruchsvolle und anstrengende Aufgabe gemeldet haben - und in Zweierteams unterwegs sind. Manchmal stecken sie bis zu zwei Stunden in den wasserfesten, weißen Ganzkörperanzügen mit Maske und Schutzbrille.
Es fehlt an Schutzmaterial für die Freiwilligen-Teams
In ihrem Testmobil fahren sie zu möglicherweise vom Corinavirus betroffenen Personen nach Hause, um vor Ort den Abstrich vorzunehmen. Diese Betroffenen müssen aber genauso wie alle anderen (die zu den Diagnosezentren bestellt werden) zunächst ihren Hausarzt telefonisch kontaktiert haben, der wiederum das DRK informiert. Und die Organisatoren des Roten Kreuzes vereinbaren schließlich mit den Betroffenen einen Termin. Auch Massenabstriche erledigten die Teams bereits - in einem Privathaus bei gleich sieben Patienten und vor allem in Seniorenheimen. Mal zeigten fünf Bewohner Symptome, mal 20 – und vereinzelt auch Pflegekräfte, heißt es.
Kopfzerbrechen bereitet den Helfern, dass auch für sie Schutzausrüstung Mangelware ist. Anzüge und Masken seien Einwegmaterial. „Wir müssen sie beim Verlassen eines Gebäudes möglichst noch im Treppenhaus ausziehen. Alles kommt in den Hausmüll, nichts darf zurück ins Fahrzeug“, berichtet eine Einsatzkraft. Die Schutzbrillen werden vor dem Einsteigen mit Desinfektionsmittel besprüht und verpackt. Sie dürfen nicht kaputt gehen, Ersatz sei kaum erhältlich.