Gladbeck. Mario Tobies und sein Team kommen wegen des Coronavirus’ per E-Learning zu ihren Musikschülern. Pianissimo bietet individuelle Methoden an.

Wenn die Schüler nicht zum Musikunterricht zu Pianissimo kommen dürfen, dann statten eben die Dozenten den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen Besuch daheim ab. Ganz legal, auch wenn ein Kontaktverbot die Verbreitung des Coronavirus’ unter Kontrolle halten soll. Online läuft nämlich derzeit der Unterricht.

Gladbeck: Wegen der Corona-Krise schloss die Musikschule Pianissimo bis auf weiteres

Aus der Not eine Tugend machen, das hatten sich Mario Tobies und seine Frau Ines samt Team vorgenommen. Schließlich sei Online-Unterricht in anderen Ländern, beispielsweise in den USA, längst gang und gäbe, so der Pianissimo-Inhaber. In unruhigen Zeiten wie diesen neue Wege beschreiten – das ist für ihn eine Möglichkeit, auch während der Schulschließung die Musikschüler zu betreuen.

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Leichter gesagt als getan? Tobies räumt ein: „So ein Unterricht mit der Kamera ist sehr anstrengend.“ Schließlich genüge es dabei nicht, sich auf die musikalischen Übungen zu konzentrieren. Da müsse auch die Technik stimmen: Ist die Kamera richtig eingestellt? Das Mikro optimal ausgerichtet? Aspekte, die in „normalen Zeiten“ in den Stunden keine Rolle spielen. Der Fachmann ist froh, dass er über ein professionelles Equipment verfügt. Das habe bereits unter anderem bei etlichen Auftritten des Gospel-Chores „Morning Star“, dessen Leiter Tobies ist, gute Dienste geleistet.

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Der Gospel-Chor „Morning Star“ aus Gladbeck hat in der St.-Stephanie-Kirche in Zweckel eine CD aufgenommen.
Der Gospel-Chor „Morning Star“ aus Gladbeck hat in der St.-Stephanie-Kirche in Zweckel eine CD aufgenommen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die „online-Generalprobe“ brachte er mit einem älteren Schüler über die Bühne. Mittlerweile habe sich das E-Learning bei Pianissimo gut eingespielt. Der Elementarbereich sei genauso im Lehrplan vertreten wie die diversen Instrumentalkurse.

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Jeder der fast 20 Lehrkräfte bei Pianissimo habe ein individuelles E-Learning-Paket für die einzelnen Schüler geschnürt, berichtet der Pädagoge. Da ziehen die Fachleute alle technisch möglichen Register – einerlei, ob Flöte oder Gitarre ihr Instrument ist, Trompete oder Schlagzeug. Klavierlehrer Tobies selbst lässt beispielsweise seine Hände über die Tasten flitzen und stellt den Film auf die E-Learning-Plattform von Pianissimo. Die Schüler haben ein Passwort, um Zugang zu erhalten.

Doch trotz aller Raffinessen und des Engagements auf allen Seiten stoßen selbst versierte Virtuosen an ihre Grenzen. „Im Fach Gesang muss ich mich auf technische Übungen beschränken“, erzählt Tobies, der seine Schützlinge ansonsten am Piano begleitet.

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Die Freude an der Arbeit können Hindernisse jedoch nicht mindern, das ist im Gespräch mit dem Musikpädagogen unüberhörbar. Und die Schüler haben sich mit der neuen Situation arrangiert. Mario Tobies ermuntert die Pianissimo-Familie: „Irgendwann ist Netflix leergeguckt, also viel Spaß beim Üben!“