Gladbeck. Der KOD hat sieben weitere Verstöße gegen das Kontaktverbot in Gladbeck geahndet. Auch die Situation im St.-Barbara-Hospital war entspannt.
Milde Temperaturen und Sonnenschein: Am Wochenende waren viele Menschen draußen unterwegs. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) und die Polizei haben derweil das Kontaktverbot in Gladbeck kontrolliert. Gegen elf Menschen hat die Polizei am vergangenen Freitag Anzeige erstattet, da sie gegen das Kontaktverbot verstoßen haben. Sie hatten sich auf dem Festplatz an der Horster Straße getroffen.
„Wenn sich mehr als zehn Menschen treffen, handelt es sich um eine Straftat“, so Polizeisprecher Andreas Lesch. Der KOD hat am Samstag sieben weitere Verstöße gegen das Kontaktverbot ausgemacht, am Sonntag gab es keinen Fall. Bei dem schlechten Wetter seien aber auch nur wenige Menschen draußen gewesen, so Stadtsprecher David Hennig. „Mit den Fällen aus der vergangenen Woche liegt die Gesamtzahl nun bei 22 Verstößen“, sagt Hennig. 200 Euro Strafe fallen pro Person an.
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Auf einem Spielplatz saßen zwei Erwachsene auf den Schaukeln
Vor allem im Nordpark und im Skaterpark habe der KOD Menschen angetroffen, die etwa mit drei oder vier Personen auf einer Bank saßen und sich unterhalten haben. Auf Spielplätzen hingegen sei kaum jemand angetroffen worden. „In Wittringen saßen zwei Erwachsene auf einer Schaukel, die haben unsere Mitarbeiter weggeschickt“, erzählt der Stadtsprecher. Die Verwaltung hat die Zahl der Mitarbeiter, die das Kontaktverbot kontrollieren, von rund 30 auf 45 erhöht, um „sicherzustellen, dass möglichst flächendeckend kontrolliert wird.“
Ausreichend Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel
Ausreichend ist das St.-Barbara-Krankenhaus derzeit mit Schutzausrüstung für die Ärzte und das Pflegepersonal ausgestattet. „Hier noch mehr Reserven zu schaffen, das ist ein Kernpunkt unserer Bemühungen“, so der Ärztliche Direktor Dr. Heinz-Dieter Oelmann. Das geschehe über den Krankenhaus-Verbund St. Augustinus, zu dem St. Barbara gehört, zusammen mit den anderen angeschlossenen Häusern.
Kein Problem stellen, so Dr. Oelmann, Desinfektionsmittel dar. „Die sind ausreichend vorhanden.“ Erst am Montag konnte ein größeres Kontingent über St. Augustinus gesichert werden.
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Vorwiegend wird dort kontrolliert, wo sich viele Menschen aufhalten, also in der Innenstadt oder etwa in Wittringen. Immer wieder komme es vor, dass Gladbecker direkt bei der Stadtverwaltung über Fehlverhalten ihrer Mitmenschen beschweren, über Facebook, die Meldeapp oder auch telefonisch. „In der vergangenen Wochen haben wir auf diesen Wegen 20 Hinweise bekommen“, berichtet David Hennig. Der KOD gehe den Fällen nach, häufig könnten Vorwürfe jedoch nicht bestätigt werden. „Wir haben etwa den Hinweis bekommen, dass bei einem Lokal, das die Möglichkeit bietet, Speisen abzuholen, sich die Leute knubbeln würden. Vor Ort haben wir jedoch festgestellt, dass sie bei der Essensabholung ordentlich in einer Schlange standen.“ Da der Verwaltung bewusst sei, dass es sich nur um Momentaufnahmen handele, werde oft auch noch mal am nächsten Tag kontrolliert. „Aber auch dann ist die Situation in der Regel vorbildlich.“
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Zwei weitere Testzentren im Kreis Recklinghausen
Seit Montag sind derweil zwei weitere offizielle Testzentren im Kreis Recklinghausen in Betrieb gegangen, an denen Mundraum-Abstriche bei Coronavirus-Verdachtspatienten durchgeführt werden können. Unter der Regie der Hilfsorganisationen im Kreis Recklinghausen sind am Berufskolleg Castrop-Rauxel und am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Dorsten zwei zusätzliche Durchfahrtzentren eingerichtet worden, wie sie bereits erfolgreich in Recklinghausen (Prosper-Hospital, Berufskolleg Campus Vest) und Marl (Paracelsus-Klinik) aufgebaut worden sind.
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Das Verfahren ist auch an den neuen Testzentren das gleiche wie bisher: Wer Symptome hat, die auf eine Erkrankung mit dem Corona-Virus schließen lassen, sollte sich telefonisch bei seinem Hausarzt oder am Wochenende unter 116117 beim ärztlichen Bereitschaftsdienst melden. Dieser meldet die Person dann zum Test bei den Hilfsorganisationen an, der wiederum die betroffene Person unterrichtet, wann sie an welcher Teststelle sein soll. Es werde weiterhin niemand getestet, der nicht von einem Arzt gemeldet worden ist. Landrat Cay Süberkrüb unterstreicht. „Der Hausarzt ist weiterhin der erste Ansprechpartner. Nur auf seine Anweisung wird von den Hilfsorganisationen der Test durchgeführt.“ In jedem Zentrum sind rund 100 Tests pro Tag möglich. Bislang wurden an den drei Standorten in Recklinghausen und in Marl 150 bis 200 Abstriche pro Tag genommen.
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Die vier Verdachtsfälle haben sich nicht bestätigt
Unterdessen war die „Corona-Lage“ im St.-Barbara-Hospital am Wochenende entspannt. Zu dem einen Infizierten, der seit Freitag auf der Isolierstation liegt, kam - auch am Montag - kein weiterer Fall hinzu, so Dr. Heinz-Dieter Oelmann, Chefarzt der Neurologie und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses. Die vier Verdachtsfälle von Freitag hätten sich nicht bestätigt, die Patienten seien wieder zuhause. Neue Verdachtsfälle habe es am Montag nicht gegeben.
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Ruhig sei auch die Situation am „Container“ auf dem Krankenhaus-Parkplatz geblieben. Am Montag habe es lediglich acht Personen gegeben, die sich dort untersuchen ließen. Der „Voruntersuchungs-Container“ ist ein zusätzliches medizinisches Angebot allein des Barbara-Hospitals. Dort können sich Gladbecker, die grippeähnliche Symptome haben, zu einer Vorbehandlung melden. Dr. Oelmann lobt die Disziplin der Bürger: „Sie kommen tatsächlich nur, wenn sie Symptome haben.“ Das spare personelle Ressourcen am Krankenhaus.