Gladbeck. Nicht alle haben die Möglichkeit, ins Homeoffice zu wechseln. Eine Bäckerei-Verkäuferin aus Gladbeck erzählt, wie sie ihren Beruf jetzt erlebt.

Während einige Arbeitnehmer ins Homeoffice wechseln konnten, andere derzeit gar nicht ihren Beruf ausüben können, bleiben Verkäuferinnen – etwa beim Bäcker, Metzger oder im Supermarkt – weiterhin in Kontakt mit vielen Menschen. Wie es ist, derzeit diesen Job auszuüben, darüber hat die WAZ mit Barbara Fleischer gesprochen. Sie steht in der Bäckerei Walinski, die ihr Bruder von den Eltern übernommen hat, hinter der Verkaufstheke.

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Wie nehmen Sie es wahr, in Zeiten der Corona-Krise als Bäckerei-Verkäuferin zu arbeiten?

Ich habe derzeit schon ein mulmiges Gefühl, schließlich stehe ich als Verkäuferin im Geschäft direkt an der Front. Hier sind wir mit den Kunden unmittelbar im Kontakt. Wir tragen zwar Handschuhe und es dürfen auch immer nur zwei Leute gleichzeitig in den Laden kommen, aber auch gerade bei älteren Kollegen gibt es die Sorge, dass sie sich anstecken.

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Wie hat sich Ihre Arbeitsweise verändert?

Wir sehen zu, dass wir die Kunden zügig bedienen, damit sie schnell wieder herauskommen und die eventuell währenddessen draußen wartenden Kunden auch schnell ihre Brötchen oder ihren Kaffee bekommen. Sie sind aber auch sehr rücksichtsvoll und stellen sich weit genug von der Verkaufstheke weg. Wir haben mehrere Kunden, die im Rollstuhl sitzen oder alt sind, denen bringen wir unsere Ware im Umfeld der Bäckerei auch nach Hause.

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Produzieren Sie derzeit anders?

Große Abnehmer wie Restaurants und Hotels fallen im Moment weg und unter der Woche ist es etwas ruhiger als sonst. Samstags ist bei uns aber immer Ausverkauf, da backen wir schon immer die doppelte Menge Brot. Ich denke, dass viele Leute derzeit Brot einfrieren. Viele fragen uns auch, ob wir ihnen Mehl verkaufen können, denn das ist in den Supermärkten oft ausverkauft. Viele backen jetzt nämlich auch viel selbst. Da helfen wir natürlich gerne aus. Im Moment wird auch viel Kuchen gekauft, die Leute sind schließlich jetzt zuhause und wollen sich etwas Gutes tun.