Gladbeck. Das Forum fordert auch ein Aus für Groß-Lkw auf der B 224 und wirft der Stadt Untätigkeit vor. Die widerspricht: Fälle sind nicht vergleichbar.
Das gerade angeordnete Durchfahrtverbot für den Lkw-Fernverkehr (mehr als 7,5 Tonnen) über die B 1 in Dortmund wird vom Bürgerforum Gladbeck als „gutes Vorbild“ für Gladbeck gelobt. Ähnlich könnte, so Vorstandsmitglied Mathias Raith, die B 224 beruhigt werden. Wobei die Umwege, die Fernlaster über die A 43 und A 2 oder A 42 fahren müssten (sechs bis acht Kilometer), sogar wesentlich kleiner wären als die Umfahrung von Dortmund mit fast 20 Kilometern.
Auch interessant
Außerdem ermögliche eine solche Lösung weiterhin den direkten Güterverkehr zwischen dem Logistik- und Chemiezentrum in Marl und den Kernbereichen der Metropole Ruhr. Dieser Verkehr würde sogar erleichtert, so Raith, weil er „von den vielen Staus im Bereich der Ortsdurchfahrt Gladbeck befreit wäre, die durch den heute noch ungehinderten Fernlaster-Verkehr entstehen“. Raith wirft der Stadtverwaltung in dieser Frage Untätigkeit vor und verweist auf entsprechende Klagen von Bürgern, die schon vor fünf Jahren beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen eingereicht wurden.
Auch interessant
Stadt Gladbeck: Es fehlt eine Rechtsgrundlage für ein Lkw-Fahrverbot
Die Stadtverwaltung betont, dass die „Fälle“ Dortmund und Gladbeck nicht vergleichbar seien, weil es sich in Dortmund um den Teil eines juristischen Vergleichs zwischen der Deutschen Umwelthilfe auf der einen und Land und Stadt auf der anderen Seite ginge. Es fehle daher an der Rechtsgrundlage, ein Durchfahrtverbot für den Güterfernverkehr in Gladbeck anordnen zu können. Im übrigen könne die Stadt Gladbeck für die B 224 nur Maßnahmen anordnen im Einvernehmen mit der Bezirksregierung Münster und dem Landesbetrieb Straßen, die eine (Teil-)Sperrung der B 224 ablehnten.
Auch interessant
In Anbetracht der Corona-Krise merkt Mathias Raith an, dass aus seiner Sicht der Autobahnbau auf der B 224 wegen der nunmehr wieder „auf viele Jahre“ defizitären Kassen von Bund und Land infolge der beschlossenen Maßnahmen gegen die Corona-Auswirkungen „wohl nicht mehr finanzierbar ist – und schon gar nicht mit einem extrem teuren Tunnel“.
Auch interessant