Gladbeck. Die Krise rund um das Coronavirus hat auch die Arbeit der Polizei in Gladbeck verändert. Die Beamten stehen jetzt vor neuen Herausforderungen.

In Zeiten der Corona-Krise hat sich auch die Arbeit der Polizei geändert. Die Beamten unterstützen unter anderem die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) bei Kontrollen, ob das Kontaktverbot eingehalten wird. „Es sind viele Regelungen, die es so noch nie gab. Auch für die Beamten ist vieles ein absolutes Novum“, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. „Wenn sich früher Leute draußen zum Grillen getroffen haben, war das ganz normal. Aber heute geht das nicht mehr.“

Zwar sei die Polizei darauf vorbereitet, immer wieder mit neuen Einsatzlagen umzugehen. „Die jetzige Situation ist aber schon sehr außergewöhnlich.“ So gebe es jeden Tag neue Vorschriften, neue Herausforderungen, auf die man sich einstellen müsse. „Es gibt nun viele Arbeitsabläufe, die wir so auch noch nicht kannten.“ Hinzu kommt: Auch bei den Beamten gebe es die Befürchtung, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.

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Es gibt weniger Verkehrsunfälle, mehr Einsätze wegen Menschenansammlungen

Auch die Art der Einsätze habe sich geändert. Weil weniger Menschen auf den Straßen unterwegs sind, gebe es etwa weniger Verkehrsunfälle. Dafür gebe es vermehrt Hinweise auf Menschenansammlungen. Ob die Zahl der Einsätze wegen häuslicher Gewalt steige, konnte Ramona Hörst am Mittwoch noch nicht sagen. Viele rufen indes aus Verunsicherung bei der Polizei an. „Wir verzeichnen jetzt vermehrt Informationsanrufe. Die Leute wollen etwa wissen, ob sie noch zur Bank gehen oder ihre Oma besuchen dürfen“, sagt Polizeisprecher Andreas Lesch.

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Besucher sollen Mundschutz und Einweghandschuhe tragen

Besucher von Polizeidienststellen haben ab sofort auf Anweisung Mundschutz und Einweghandschuhe zu tragen. Diese werden auf den Dienststellen ausgegeben. Die Aufnahme von Anzeigen soll zudem durch vereinfachte Formulare beschleunigt werden, um den Publikumsverkehr in den Wachen zu entzerren. Die Polizei weist darauf hin, dass auch die Möglichkeit besteht, vorab telefonisch Kontakt aufzunehmen. Die Polizei in Gladbeck ist unter 02043/6952160 zu erreichen.

Die Polizei versucht, da wo es möglich ist, die persönlichen Kontakte einzuschränken. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen betont dabei: „Weder der Notruf, noch die daraus resultierenden Einsätze vor Ort sind von Einschränkungen betroffen Bei Straftaten informieren Sie bitte immer die Polizei!“

Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen hat derweil einen Pandemieberatungsstab eingerichtet, der mit den Planungen zu möglichen Auswirkungen des Coronavirus’ beauftragt ist. „In Krisensituationen ist es besonders wichtig, koordiniert Entscheidungen zu treffen. Wir intensivieren alle notwendigen Vorsorgemaßnahmen gegen die Verbreitung des Virus unter den Polizeibeschäftigten, um die Zahl der Erkrankungen in den eigenen Reihen so gering wie möglich zu halten“, sagt sie.

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Alle Wachen sind nun mit Schutzmasken ausgestattet

Zu den ersten Beschlüssen des Pandemieberatungsstabs zählt, dass alle Wachen mit Schutzmasken ausgestattet und alle Einsatzfahrzeuge mit Hygienesets ausgerüstet wurden. Einen Engpass an Atemschutzmasken gebe es im Moment noch nicht. „Wir werden sehen müssen, wie sich die Lage entwickelt“, so Ramona Hörst. Das Polizeipräsidium hat bereits 80 Pandemiehelfer ausgebildet, die die Polizeibeamten etwa über Hygienemaßnahmen aufklären. Weitere 40 Pandemiehelfer sollen geschult werden.

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Polizeisprecherin Ramona Hörst sagt: „Es gibt nun viele Arbeitsabläufe, die wir so auch noch nicht kannten.“
Polizeisprecherin Ramona Hörst sagt: „Es gibt nun viele Arbeitsabläufe, die wir so auch noch nicht kannten.“ © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Die Polizei beobachtet, dass sich die meisten Menschen an die nun geltenden Regeln halten. „Es gibt natürlich immer welche, die larifari mit der Lage umgehen.“ Die werden dann aber von den Beamten angesprochen. Die Reaktionen dabei sind unterschiedlich. „Es gibt natürlich auch die, die diskutieren wollen oder die die Polizei eh nicht mögen“, so Hörst. „Es ist leider unser täglich Brot, dass Menschen sich uneinsichtig zeigen.“

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