Gladbeck. Martin Fries hat mit seinem Veranstaltungsservice durch Absagen enorme Umsatzeinbußen. Er nutzt den Stillstand, um Hilfsdienste zu unterstützen.

Das Coronavirus hat auch Unternehmer Martin Fries massiv beruflich ausgebremst, der zum Beispiel den Feierabendmarkt vor dem Gladbecker Rathaus und die 90er Partys in der Stadthalle ausrichtet. Er macht aus der Not aber quasi eine Tugend, indem er seine technische Ausrüstung Hilfsdiensten kostenlos zur Verfügung stellt. "Die kann etwa dazu dienen, im Bedarfsfall eine zusätzlich benötigte Strominfrastruktur oder Beleuchtung aufzubauen", so der Gladbecker.

Schon direkt nach Karneval hätten sich die Corona-Auswirkungen zunehmend bei ihm bemerkbar gemacht. "Ende Februar wurden bereits einige Aufträge abgesagt, die im direkten Zusammenhang mit internationalen Messen standen - und die darauf folgenden Tage sahen nicht anders aus", berichtet der Unternehmer.

Zunächst hat der Unternehmer noch optimistisch auf die Frühjahrssaison gesetzt

Trotz der Umsatzeinbußen sei er zunächst noch zuversichtlich gewesen. "Wir, die für Messen Beleuchtung, Bühnen und Beschallung sowie Manpower liefern, haben noch auf die bevorstehende Veranstaltungssaison gesetzt", so Fries. Doch diese Hoffnung sei ihm schon wenige Tage später genommen worden, "als zunächst Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern verboten wurden". Er habe Verständnis gehabt, zugleich aber befürchtet, "dass es alle Veranstaltungen früher oder später treffen wird".

Den in der Gladbecker Fußgängerzone geplanten Ostermarkt 2020 habe er als Veranstalter selbst abgesagt, "aber nicht nur, weil es verordnet worden ist, sondern schon aus gesundem Menschenverstand". Wann er mit seinem Unternehmen wieder im vollen Umfang arbeiten könne, stehe derzeit in den Sternen. Klar sei, dass die Umsatzeinbußen mindestens noch im März und April weiter anhalten würden. Er setze und hoffe jetzt auf finanzielle Hilfen für Unternehmen, die durch die Coronakrise in Not geraten sind, wie sie aus der Politik versprochen wurden. Wobei ihm bis jetzt noch unklar sei, wie und wo er diese Hilfe beantragen könne.

Material vom Stromkabel bis zu Bänken, Tischen, Kühlschränken und Geschirr

"Da unser Material nun, genau wie wir, eine Zwangspause machen muss", wolle er dem guten Beispiel von Veranstalter-Kollegen aus dem Bonner-Raum folgen, "und unsere Veranstaltungsausrüstung Hilfsdiensten wie Maltesern, DRK und THW oder Feuerwehr und Polizei im Bedarfsfall kostenlos zur Verfügung stellen".

Dieses Angebot betreffe Stromkabel und Beleuchtung, aber auch Zelte, Bänke, Stühle, Tische, Warmhaltebehälter, Kühlschränke, Geschirr, Gläser und vieles mehr.