Gladbeck. Die Versorgung bleibt nach dem Aus des Kraftwerks Scholven gesichert. Baurat Kreuzer: Uniper arbeitet an einer „Zukunftsstrategie Fernwärme“.

Fernwärmekunden in Gladbeck müssen nicht befürchten, dass ihre Heizungen kalt bleiben, wenn die Uniper Fernwärme GmbH in zwei Jahren das Kohlekraftwerk in Scholven stilllegt. Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage des DSL-Fraktionsvorsitzenden und FDP-Bürgermeisterkandidaten Michael Tack hervor.

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„Der Stadt Gladbeck sind keine Versorgungsrisiken zwischen dem Abschalten des Kohlekraftwerks und der Inbetriebnahme des künftigen Gaskraftwerks bekannt“, schreibt Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer. „Nach Auskunft der Uniper werden bereits im Jahr 2022 zwei Gasturbinen und ein Dampfkessel in Betrieb gehen.“ Zudem befinde sich Gladbeck in einem Fernwärmeverbundnetz, das nach Auskunft der Uniper bereits heute Wärme aus unterschiedlichen Quellen beziehe, so Kreuzer.

Uniper will einen Beitrag zum nachhaltige Ausstieg aus der Kohleverstromung leisten

Der Gladbecker FDP-Politiker Michael Tack hat nach der Versorgungssicherheit mit Fernwärme nach der geplanten Abschaltung des Kraftwerks Scholven gefragt.
Der Gladbecker FDP-Politiker Michael Tack hat nach der Versorgungssicherheit mit Fernwärme nach der geplanten Abschaltung des Kraftwerks Scholven gefragt. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Ziel der Uniper GmbH sei es, einen Beitrag zu zügigen und nachhaltigen Ausstieg aus der Kohleverstromung zu leisten. Die Stadt Gladbeck begrüße dieses Ziel ausdrücklich. Alternative Wärmequellen, die auch im größeren Maßstab genutzt werden können, seien die Abwärme aus Industrieprozessen, die Auskopplung von Wärme aus Müllheizkraftwerken und die wärmetechnische Nutzung von Grubengaskraftwerken. Uniper arbeite an einer „Zukunftsstrategie Fernwärme“.

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Tacks Frage, ob es einen weiteren Ausbau der Fernwärmeversorgung geben werde, kann der Stadtbaurat zum jetzigen Zeitpunkt nur eher vage beantworten: „Die Stadt Gladbeck möchte ihre ambitionierten Klimaziele mit einer nachhaltigen Wärmeversorgung erreichen. Der gezielte Ausbau der Fernwärme kann hierzu einen Beitrag leisten. Die speziellen Herausforderungen an Effizienz und Wirtschaftlichkeit müssen dabei jedoch im Einzelfall geprüft werden“.