Gladbeck. Es ist wieder Erkältungssaison. Gladbecks Apothekensprecherin weiß, wie man sich am besten schützen kann. Ein Mediziner rät zur Grippeimpfung.
Viele Büros und Klassenzimmer wirken wie leergefegt, in Bussen und Bahnen wird gehustet und geschnieft: „Die Erkältungssaison ist in vollem Gange“, weiß Apothekerin Dorothee Pradel, Sprecherin der Gladbecker Apothekerschaft. Und im Januar rollte auch die Grippewelle an, die in der Regel bis zum Frühjahr andauert.
Pradel erklärt, wie man gut durch die Erkältungszeit kommt und Grippe und grippale Infekte voneinander unterscheidet. „Die zahlreichen unterschiedlichen Viren, die eine Erkältung auslösen können, haben derzeit leichtes Spiel“, betont die Fachfrau. „Wir tun ein Übriges dazu, wenn wir uns oft in geheizten Räumen aufhalten. Viren haben es dann leichter, die ausgetrockneten Schleimhäute zu überwinden.“
Mit Bewegung an der frischen Luft die Abwehrkräfte stärken
Wer die Infektsaison möglichst ohne Erkältung überstehen möchte, sollte seine Abwehrkräfte stärken. „Viel Bewegung an der frischen Luft und Wechselduschen kurbeln den Stoffwechsel an und sorgen dafür, dass die Schleimhäute besser durchblutet werden.“
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„Hat es einen doch erwischt, sollte man bereits bei den ersten Anzeichen aktiv werden“, so Pradel. Sollten die Beschwerden stärker oder gar chronisch sein, rät sie, einen Arzt aufzusuchen.
Patienten sollten sich die nötige Zeit geben, um gesund zu werden
Viele Erkältungsgeplagte setzen mittlerweile gerne auf pflanzliche Präparate. „Zu denen ist jedoch ebenfalls die Beratung in der Apotheke gefragt, denn pflanzlich bedeutet nicht automatisch, dass die Mittel frei von Nebenwirkungen sind. Für pflanzliche und chemische Arzneimittel gilt gleichermaßen: Sie können die Symptome lindern – die Krankheit ist deshalb aber noch nicht auskuriert. Auf jeden Fall sollte man sich die nötige Zeit zum Gesundwerden geben und sich nicht überanstrengen.“
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Die Apothekerin betont: „Antibiotika gehören nicht zu den Medikamenten, die bei einer Erkältung helfen, denn sie wirken nur gegen bakterielle Infektionen, zu denen der grippale Infekt nicht zählt. Die Symptome der Grippe seien in der Regel wesentlich stärker als die eines grippalen Infektes. „Wer von der echten Grippe erwischt wird, liegt oft über eine Woche komplett flach.“
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Dr. Gregor Nagel, Vorsitzender des Gladbecker Ärztenetzes, weist darauf hin, dass Grippeschutzimpfungen auch jetzt noch möglich seien. Er empfiehlt vor allem chronisch kranken Menschen, die Impfung schnellsten nachzuholen. Nagel: „Bundesweit nimmt die Zahl der Influenzafälle zu. In der dritten Kalenderwoche dieses Jahres wurden dem Robert-Koch-Institut 4439 laborbestätigte Influenzafälle gemeldet. Seit Anfang Oktober 2019 stieg die Zahl der Grippefälle damit auf 13.350. Jeder vierte Betroffene musste stationär im Krankenhaus behandelt werden.“