Gladbeck. Die Laienschauspieler der Märchenkiste Gladbeck haben das Stück „Pippi in Taka-Tuka-Land“ gezeigt. Die gelungene Premiere war ausverkauft.

Große Aufregung, insbesondere unter den kleinen Besuchern im Saal des Gemeindezentrums an der Petruskirche und – wie es sich gehört - ordentlich Lampenfieber bei den Mitgliedern der Märchenkiste Gladbeck, einem Zusammenschluss von ehrenamtlichen Laienschauspielern im Stadtteil Rosenhügel. Sie hatten am Samstag zur Premiere ihres neuen Stückes geladen – und das vor ausverkauftem Haus.

Die Geräuschkulisse war beträchtlich und im Publikum hatten die Eltern alle Hände voll zu tun, ihre Kinder auf den Sitzen zu halten. Doch sobald das Licht ausging wurde es mucksmäuschenstill. „Was spielen wir heute?“, lautete die Eingangsfrage an die Kinder und die Antwort kam in vielstimmigem Chor zurück: „Pippi Langstrumpf!“ „Und wo ist die?“ Und wieder einhellig: „Im Taka-Tuka Land!“ Ein gut vorbereitetes junges Publikum also. Dann konnte es ja losgehen.

Ein buntes Bühnenbild gehörte zur Inszenierung der Märchenkiste. Die Laienschauspieler zeigten am Samstag das Stück „Pippi in Taka-Tuka-Land“.
Ein buntes Bühnenbild gehörte zur Inszenierung der Märchenkiste. Die Laienschauspieler zeigten am Samstag das Stück „Pippi in Taka-Tuka-Land“. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

König Efraim I. kommt mit seinem Segelboot zur Titelmelodie von „Das Traumschiff“ an

Große Aufregung auch in der Villa Kunterbunt: Pippi hat einen Brief von ihrem Vater, König Efraim I. Langstrumpf, bekommen. Er sendet ihr einen „dicken Knallkuss“ und möchte sie in sein Königreich, die Taka-Tuka-Insel, holen. Klar, dass Pippis Affe, Herr Nilsson, und ihre Freunde Tommi und Annika auch mitkommen.

Mit der „Hoppetosse“ segeln sie übers Meer ins Taka-Tuka-Land, wo Prinzessin Pippilotta einiges zu tun hat: Kokosnüsse knacken, nach Perlen tauchen, mit hungrigen Haien kämpfen und zwei Banditen das Handwerk legen. Ein Höhepunkt der Inszenierung ist wohl die Ankunft von König Efraim I., der – hauptsächlich zur Freude der Eltern – zur Titelmelodie der ZDF-Serie „Das Traumschiff“ mit seinem Segelboot erst quer durch den Saal und dann vor der Bühne vor Anker geht.

Zurückgegebene Karten über Facebook

Weitere Aufführungen von „Pippi in Taka-Tuka-Land“ finden am 18., 19. und 25. Januar im Gemeindezentrum Petruskirche in Rosenhügel jeweils um 15.30 Uhr statt.

Die Aufführungen sind bereits ausverkauft. Interessierte können sich auf der Facebook-Seite der Märchenkiste Gladbeck informieren, ob Karten kurzfristig zurückgegeben worden sind.

200 Tickets wurden für die Premiere verkauft

Es ist neun Jahre her, da gab es schon einmal eine Aufführung der Märchenkiste zu Pippi Langstrumpf: „Die Laienspielgruppe hat den 75. Geburtstag von Astrid Lindgrens beliebter Kinderbuch-Heldin in diesem Jahr zum Anlass genommen, eine weitere Pippi-Geschichte auf die Bühne zu bringen“, so die Organisatoren. Pippi zeige den Erwachsenen, dass sie trotz ihres jungen Alters als echte Seemanns-Tochter sehr gut alleine zurechtkomme und sich selbst von Ganoven nicht so leicht übers Ohr hauen lasse. 200 Tickets sind für die Premiere am Samstag verkauft worden und Kristina Pickert von der Märchenkiste gibt auch gleich den Tipp fürs nächste Jahr: „Man muss sehr schnell sein, sonst sind die Karten weg.“

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Die Hobby-Schauspieler haben nach den vergangenen Sommerferien einmal wöchentlich mit ersten Proben begonnen. Als Vorlage des Lindgren-Bestsellers diente die Umarbeitung eines Kindertheaterverlages. „Seit dem Jahreswechsel haben wir uns täglich getroffen“, sagt Kristina Pickert, die – wie sie erzählt – in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten ist. Diese sei bereits in den 1980er Jahren Mitglied der Märchenkiste Gladbeck e.V. gewesen. Eine Traditionsveranstaltung seit mehr als 30 Jahren also, deren Zauber ungebrochen ist.

Teile des Bühnenbilds sollen immer wieder verwendet werden

Sehr detailreich präsentiert sich auch in diesem Jahr das Bühnenbild. „Wir wollen dabei auf Nachhaltigkeit achten“, sagt Kristina Pickert. Die Bühnendeko sei stets ziemlich aufwändig. Zur Dschungelbuchinszenierung im letzten Jahr habe Graffiti-Künstler Maurizio Bet seinen Teil beigetragen, „den konnten wir jetzt gut fürs Taka-Tuka-Land wieder verwenden und so wollen wir das auch in Zukunft machen.“ In der Pause konnten sich Eltern und Kinder ausgiebig stärken. Denn auch beim Backen habe man sich wieder „ordentlich ins Zeug gelegt“, so Kristina Pickert.

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Der Erlös geht in diesem Jahr an die Organisation LAVIA in Gelsenkirchen, eine Initiative, die Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche organisiert. „Als überzeugte Ehrenamtler spenden wir alles, was wir nicht zwingend für die nächste Produktion brauchen.“ Viel Spaß gab es an diesem Samstag nicht nur für die Kids, auch die Eltern mögen sich an eigene Kinderzeiten erinnert haben, denn Pippi Langstrumpf ist, das wurde auch bei dieser Inszenierung deutlich, ein zeitloser und generationenübergreifender Klassiker.