Gladbeck. . Die Märchenkiste zeigte „Das Dschungelbuch“ erstmals im Gemeindehaus der Petruskirche. Graffiti-Künstler Maurizio Bet half beim Bühnenbild.

Die Märchenkiste Gladbeck feierte am Samstag die Premiere ihres neuen Kindertheaterstücks „Das Dschungelbuch.“ Im Gemeindehaus der Petruskirche gelang der Gruppe ein guter Auftakt für ihre neue Saison.

Die Geschichte des Theaterstücks ist bei der Märchenkiste nur leicht von der bekannten Disney-Verfilmung beeinflusst. „Im Grunde bekommen die Besucher eine ganz eigene Version dargeboten“, erklärte Ensemble-Mitglied Nina Grüters. Klar ist: Mogli erlebt mit seinen Freunden Baghira, dem schwarzen Panther, und Balu, dem Bären, im Dschungel verschiedene Abenteuer. Dabei muss der Junge immer auf der Hut vor dem Tiger Shere Khan sein, der im Dschungel keine Menschen akzeptieren möchte.

Auch das Bühnenbild überzeugte

Im Saal war den kleinen Besuchern die Spannung deutlich anzumerken, wenn der gerissene Tiger auf der Bühne zu sehen war. Aber auf seine Freunde im Dschungel konnte sich Mogli natürlich verlassen. Unter anderem auch auf die Elefantenpatrouille. „Die Darsteller von Hathi und seinem Sohn Junior sind auch abseits der Bühne Vater und Sohn“, verriet Grüters.

Sobald Tiger Shere Khan auf der Bühne stand, war den kleinen Besuchern im Gemeindezentrum die Spannung gleich anzumerken.
Sobald Tiger Shere Khan auf der Bühne stand, war den kleinen Besuchern im Gemeindezentrum die Spannung gleich anzumerken. © Andreas Hofmann

Neben der Darbietung und Geschichte des Stücks überzeugte auch das Bühnenbild. Während die Mitglieder der Märchenkiste Dekorationen wie Palmen oder den Thron von Affenanführer King Louie selbst bauten, nahm sich Graffitikünstler Maurizio Bet des Hintergrunds an. Kristina Pickert von der Märchenkiste erläuterte: „Sonst haben wir das Bühnenbild immer komplett selbst gemacht, aber dieses Jahr war der Hintergrund sehr aufwändig.“

Aufführung erstmals in neuer Spielstätte

Und noch eine Neuerung gab es in diesem Jahr: Erstmals trat die Gruppe im Gemeindehaus der Petruskirche auf. Spielten sie sonst immer im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, mussten sie wegen des geplanten Abrisses in diesem Jahr umziehen. „Die Voraussetzungen sind hier aber sehr ähnlich, wir fühlen uns hier sehr wohl“, kommentierte Pickert den Umzug. „Nur im Saal essen geht hier nicht, das durften die Gäste im Bonhoeffer-Haus“, sagte Nina Grüters.

Kaffee und Kuchen wurden im Foyer den Besuchern natürlich trotzdem angeboten. Auch eine Spendenbox war im Foyer aufgestellt. „Wir spenden fast alles, was wir einnehmen und nicht zwingend für die nächste Produktion brauchen“, erklärte Grüters. „Wir machen das als Hobby und als Ehrenamt.“ In diesem Jahr geht der Erlös aus den Aufführungen an das Friedensdorf Oberhausen. Dort ist auch der Bruder der Darstellerin der Schlange Kaa beschäftigt.

Für Januar 2020 plant die Märchenkiste ein neues Stück. Welcher Geschichte sich die Gruppe dann annehmen wird, verrieten Nina Grüters und Kristina Pickert allerdings noch nicht.