Gladbeck. Auf der Liste der beliebtesten Baby-Namen stehen in Gladbeck einige Klassiker. Es gibt aber auch Veränderungen im Vergleich zu 2018.
Wie Eltern ihre Neugeborenen nennen, darüber entscheidet häufig auch die Mode. Bei den beliebtesten Jungen-Namen in Gladbeck war lange Noah ganz vorne mit dabei, 2017 nannten noch neun Eltern ihren Sohn so, 2018 kam Noah mit fünf Neugeborenen auf Platz zwei. 2019 ist er auf den vordersten drei Plätzen der beliebtesten Vornamen nicht mehr zu finden. „Wenn eine Name zu häufig gewählt wird, ist es für einige Eltern auch ein Grund, diesen nicht mehr zu vergeben“, vermutet Stadtsprecherin Christiane Schmidt.
Auf Platz eins der beliebtesten Jungen-Namen hingegen landet Leon. Acht im Jahr 2019 geborene Gladbecker hören auf den Namen. Auf Platz zwei folgen die Namen Felix, Adam und Paul. Jeweils sechs Eltern nannten ihre Söhne so. Dicht gefolgt von dem Namen Ömer, auf den seit 2019 fünf weitere Jungs hören.
Sechs Eltern nannten ihre Tochter Marie
Bei den Mädchen-Namen war 2019 Marie führend. Sechs Eltern nannten ihren Nachwuchs so. Platz zwei belegen auch bei den Mädchen gleich mehrere Namen, nämlich Emma, Hannah, Lea und Mia. Jeweils fünf im Jahr 2019 geborene Gladbeckerinnen hören auf diese Namen. Auf Platz drei landen mit jeweils vier Nennungen diese Namen: Emily, Lina, Nele und Zümra.
Hausgeburten sind selten
Immer wieder kommt es vor, dass Mütter ihre Kinder zuhause zur Welt bringen. In diesem Jahr gab es bereits eine Hausgeburt, und zwar an Neujahr. Im vergangenen Jahr hingegen gab es keine Hausgeburt, 2017 hingegen drei. Im Schnitt kommen jährlich zwei bis drei Babys zuhause zur Welt, so die Stadtverwaltung.
Hausgeburten sind oft gewollt. Eltern wollen, manchmal auch ohne die Hilfe von Ärzten oder einer Hebamme, dass die Mutter ihr Kind in den eigenen vier Wänden zur Welt bringt. „Das ist erlaubt, niemand ist dazu verpflichtet, einen Arzt oder eine Hebamme dazu zu holen“, sagt Stadtsprecherin Christiane Schmidt.
Ein Jahr zuvor, 2018, zählten Jonas, Ömer, Milan, Yusuf (jeweils sechs), Felix, Liam, Noah, Yasin (jeweils fünf) sowie Paul, Emir, Hamza und Lukas zu den beliebtesten Jungen-Namen. Mia (sieben), Leonie, Hanna und Emilia (jeweils fünf) sowie Elisa, Johanna, Lea und Nele (jeweils vier) waren die beliebtesten Namen für Mädchen.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 722 Babys geboren, darunter 399 Jungs und 323 Mädchen. 2018 waren noch 716 Kinder, 363 Jungs und 353 Mädchen, geboren worden. Vor zehn Jahren, also 2009, kamen 552 Kinder in Gladbeck zur Welt. In dem Geburtenanstieg sieht die Stadtverwaltung auch einen allgemeinen Trend. „Die Menschen in Deutschland bekommen wieder mehr Kinder, die Bevölkerung wächst“, so Christiane Schmidt auf WAZ-Anfrage. So zählte die Statistik zum Stichtag 31. Dezember 2019 78.077 Einwohner in Gladbeck.
In Gladbeck selbst werden keine Kinder mehr geboren
Seitdem die Geburtsstation im St. Barbara-Hospital Ende 2016 geschlossen wurde, werden in Gladbeck selbst keine Kinder mehr geboren. Eltern müssen für die Geburten in umliegende Krankenhäuser ausweichen und etwa nach Bottrop oder Gelsenkirchen fahren. In der Stadt, in der das Baby geboren wird, melden die Eltern ihr Kind beim Standesamt an. Diese geben die Geburten an das Einwohnermeldeamt in Gladbeck weiter. „Bei uns müssen die Eltern nicht mehr erscheinen, um ihr Kind anzumelden“, sagt Stadtsprecherin Christiane Schmidt.
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Während sich unter den beliebtesten Vornamen 2019 keine ausgefallenen Namen finden, kann es immer mal wieder vorkommen, dass Kinder etwa nach Schauspielern oder Comic-Helden benannt werden, oder Eltern sonst einen außergewöhnlichen Namen wählen. „Ob ein Name akzeptiert wird oder nicht, das entscheiden nicht mehr die Standesbeamte in Gladbeck, sondern die in den Städten der Geburtsorte“, so Schmidt. Allerdings gelte für alle Standesbeamte die gleiche Vorgabe. „Wenn Eltern belegen können, dass es einen Namen bereits gibt, oder er etwa in anderen Ländern völlig normal ist, sind die Beamten die letzten, die sich gegen den Wunsch der Eltern stellen“, weiß die Stadtsprecherin.
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Die Mitarbeiter des Jugendamtes besuchen die Neugeborenen
Auch wenn seit dem Aus der Geburtsstation im St. Barbara-Hospital keine Babys mehr in Gladbeck geboren werden, besuchen die Mitarbeiter des städtischen Jugendamtes jedes Gladbecker Neugeborene im Rahmen von „Kinder im Blick“. „Kinder im Blick“ startete zunächst als Projekt und wurde schon bald zum festen Bestandteil der städtischen Präventionsarbeit.
Mit einem Koffer voller Info-Material, Spielzeug und Büchern machen sich die Mitarbeiterinnen in den ersten Wochen nach der Geburt auf zu den Familien. Die Jugendamt-Mitarbeiter wollen den Eltern bei den Besuchen gratulieren, sie informieren und ihnen dabei helfen, sich in der Stadt zu orientieren. „Zu 99 Prozent sind die Kollegen willkommen und haben zumindest einen Erstkontakt zu den jungen Eltern“, sagt Christiane Schmidt.