Gladbeck. Die Organisatoren sind mit dem „Begehbaren Adventskalender“ zufrieden. Freitag ging es zur Bäckerei Zimmermann. Abschluss ist beim Turmblasen.
Der Regen klatschte und der Wind rüttelte an den Schirmen, ungemütlich war es entlang der Horster Straße am frühen Freitagabend kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Dann in der Ferne ein Licht, an der Ecke Zum Stadtwald leuchtete die Bäckerei Zimmermann hell und eine Traube von Menschen drängte sich schützend unter die Marquise. Der Zustrom zum „Begehbaren Adventskalender“ war auch am zwanzigsten Törchen ungebrochen, trotzte jedem Wetter.
„Die Aktion ist in ihrem dritten Jahr erfolgreicher denn je“, freute sich Uwe Lewen, Moderator der katholischen Gemeinde Heilig-Kreuz in Butendorf, die gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde des Stadtteils die Adventsaktion ins Leben gerufen hat. Vierundzwanzig Treffen, und dann ist Weihnachten. Die in Butendorf geborene Idee ist erstmalig auf Stadtmitte und Brauck ausgeweitet worden. „Enger zusammenrücken, ins Gespräch kommen“, das ist die Devise, und sie funktioniert. Familien und Geschäfte öffnen „ihre Fenster“, bereiten besinnliche, ansprechende und beseelte Beiträge vor.
Die Messdiener von Heilig Kreuz bereiteten die Station bei der Bäckerei Zimmermann vor
„Licht kann man verschenken“, las Simon Lewen (22). Eine Geschichte um das Weiterreichen von Herzenswärme und Zuwendung. Lewen ist Messdiener, einer von 74 in Heilig-Kreuz. Die Gruppe hat die 20. Station des Kalenders vorbereitet, Inhalte ausgesucht, die Dekoration des Ladenfensters der Bäckerei gebastelt. „Zimmermann unterstützt uns das ganze Jahr über, dafür möchten wir danke sagen“, berichtete Sebastian Sanders. Auch er mit vierundzwanzig Jahren schon ein „alter“ Ministrant, längst im Beruf, und doch der Gemeinde stets verbunden. „Wir kennen uns seit den Zeiten der Kommunion, es sind Freundschaften fürs Leben“. Das Fenster aus buntem Transparentpapier und Pappe möchte bewusst den Alltag zeigen, die Kirche im Mittelpunkt des Quartiers, die Häuser, der Weg hin zur Bäckerei.
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Bei Glühwein und Punsch wurde viel gelacht
„Ich mache immer gerne mit“, sagte Bäcker Thorsten Zimmermann, der köstliche Leberwurstbrote und Gebäck verteilte. Seinen in dritter Generation geführten Familienbetrieb versteht er als Bestandteil der Gemeinschaft. Bei Glühwein und alkoholfreiem Punsch wurde viel gelacht, ganz nach dem Motto der gelesenen Weihnachtsgeschichte von Maria Rößler „Sie streiten nicht, sondern sie kommen gerne zusammen, singen und feiern miteinander“.
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Der begehbare Adventskalender hat für Montag das traditionelle Turmblasen an der Sparkasse integriert, „wir wollen ja keine Konkurrenzveranstaltung machen“, so Uwe Lewen, und endet am Heiligen Abend mit dem Ökumenischen Weihnachtsgottesdienst in Heilig-Kreuz um 15 Uhr. Die katholische Christmette findet wie üblich um 17 Uhr statt. Nach den besinnlichen Feiertagen und einem fröhlichen Start ins neue Jahr beginnen dann auch schon die Planungen für den Adventskalender 2020.