Gladbeck. 48 Mitarbeiter stehen parat, um 400 Kilometer in Gladbeck verkehrssicher zu machen. 30.000 Liter Sole und 1000 Tonnen Streusalz sind gelagert.
Wetterfrösche prophezeien für die kommenden Tage in Deutschland die ersten Schneefälle der nächsten Wintersaison. Zugegeben, in unseren Breiten dürften die weißen Flocken noch etwas auf sich warten lassen. Sollte es doch anders kommen: Der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) ist gerüstet für Schnee und Eis.
„Wir lagern etwa 30.000 Liter gebrauchsfertige Sole, eine Salzlösung, in einem Silo“, sagt Henrik Feldhaus, der beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) für die Öffentlichkeitsarbeit und die Kundenberatung zuständig ist. Obendrein türmen sich in den Lagerhallen auf dem Areal des ZBG an der Wilhelmstraße rund 1000 Tonnen Streusalz, also Auftausalz. Sollte es wettermäßig ganz dicke kommen, kann auch das den ZBG nicht aus der Bahn werfen. Denn: „Bei unserem Lieferanten liegen noch weitere Salzmengen auf Lager, die ausschließlich für Gladbeck reserviert und abrufbar sind.“ Mit dieser Vorsorge sollen Engpässe vermieden werden. Und ein paar Restbestände aus der vorherigen Saison gibt es ja ebenfalls noch.
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48 ZBG-Mitarbeiter stehen im Bereitschaftspool parat, die im Schnee- und Eisfall ausrücken. Feldhaus erläutert: „Die Arbeiten werden in einem zweischichtigen System ausgeführt.“ Je nach Wettervorhersage stehen die Kollegen in Rufbereitschaft. Die Vorarbeiter im Winterdienstteam gehen auf Kontrollfahrten.
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Die „Arbeit“, das ist der Job, in Gladbeck eine Gesamtstrecke von sage und schreibe ungefähr 400 Kilometern zu räumen und passierbar zu machen. Dabei stehen die Hauptverkehrsstraßen – klar! – ganz oben auf der Prioritätenliste – damit Berufstätige und Schulkinder auch sicher von A nach B kommen. Im Blick haben die Betriebshof-Mitarbeiter ebenfalls neuralgische Punkte, das sind beispielsweise Brücken: Auf ihnen kann sich blitzschnell Eis bilden, so dass eine Autofahrt dort einer Rutschpartie gleicht. Alle öffentlichen Plätze bekommen ebenfalls garantiert ihre Portion Salz oder Sole ab.
Mit drei großen Streuern ist die ZBG-Mannschaft unterwegs, um Feuchtsalz zu streuen. Ein Streubehälter fasst 3,5 Kubikmeter, ein Soletank 2240 Liter. Nicht zu vergessen ein großer Schneepflug. Mit einer Räumbreite von 2,55 Metern in Schrägstellung macht er die Straßen frei.
Große und kleine Streufahrzeuge sind startklar
Und dann hat der ZBG ja noch drei kleinere Streuer im Einsatz. Gut ein Kubikmeter Salz passt in einen Behälter. Der Schneepflug schafft eine Räumbreite von etwa 1,50 Meter. Ebenfalls in der ZBG-Winterflotte, so Henrik Feldhaus: zwei bis drei Pritschenfahrzeuge.
Auch wenn der ZBG Straßen und Plätze räumt, können die Gladbecker ihre Hände nicht tatenlos in den Schoß legen: Sie müssen Schnee vor der eigenen Haustür – sprich: auf dem Bürgersteig und Flächen vor dem Gebäude – schippen und streuen. Allerdings ist nicht jedes Mittel erlaubt: nur abstumpfende Produkte wie Sand und Granulat. Es sei denn, es entwickelt sich Blitzeis, dann darf es auch Salz sein. Ganz wichtig: Fahrbahnrinnen und Gullys müssen frei bleiben, so dass Schmelzwasser abfließen kann.
17 Winterdienst-Einsätze fuhr der Gladbecker Betriebshof in der Saison 2018/2019. Der Fachmann berichtet: „Meistens galt es, die Straßen wegen überfrierender Nässe verkehrssicher zu machen. An fünf Tagen kam zu den vereisten Fahrbahnen auch leichter bis mäßiger Schneefall hinzu.“ Eine überschaubare Bilanz. Und gut für die „Mannschaft“: „Beendet war der Winter sehr früh, schon am 4. Februar 2019.“ Mal abwarten, was in den anstehenden Monaten auf die ZBG-Mitarbeiter zukommt. Manch einer mag sich wie ein Schneekönig über die weiße Pracht freuen. Für die „Räumer vom Dienst“ bedeutet sie hingegen harte Arbeit . . .