Gladbeck. Die Finanzen standen bei Kreissynode auf der Tagesordnung. Nach einem aktuellen Überschuss werden für die kommenden Rückgänge erwartet.
Die Finanzen des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten, seiner Gemeinden und des Verbandes Evangelischer Kirchengemeinden Dorsten sowie der mündliche Bericht von Superintendent Dietmar Chudaska standen auf der Tagesordnung der zweiten Kreissynode in diesem Jahr. Das Kirchenparlament tagte jetzt in Bottrop.
Der Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten verbuchte einen Überschuss von rund 600.000 Euro
Höhere Kirchensteuereinnahmen bescherten dem Kirchenkreis beim Jahresabschluss 2018 einen Überschuss von rund 600.000 Euro, rechnete Pfarrer Karl-Erich Lutterbeck vor. Der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses informierte zunächst über die Verteilung dieses Überschusses auf die Gemeinden und den Kirchenkreis.
„Es spricht vieles dafür, dass wir ab jetzt mit einem Rückgang rechnen müssen“, warnte Lutterbeck. Wie stark er ausfalle, hänge von der wirtschaftlichen Entwicklung im Land ab. „Druck entsteht dauerhaft aber auch durch die demografische Perspektive“, sagte der Theologe. Daher warb Lutterbeck für eine zurückhaltende Finanzplanung für die kommenden Jahre. Der Kirchenkreis rechne in seiner Finanzplanung für die nächsten Jahre mit einem Minus von etwa drei Prozent bis zum Jahr 2023. Das Minus in den Folgejahren würde bei eintreffender Prognose für 2023 in Richtung zehn Prozent gehen. Der Haushaltsplan des Kirchenkreises mit seinen knapp 58.000 Gemeindemitgliedern für das Jahr 2020 wurde in der Gesamtsumme von rund 10,2 Millionen Euro festgestellt.
Superintendent Dietmar Chudaska bestätigte seine Ankündigung, auf eine zweite Amtszeit zu verzichten. Über die Nachfolge werde auf einer Wahlsynode am 6. Februar 2020 entschieden.
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Mit Blick auf das geplante Zusammengehen mit dem Kirchenkreis Recklinghausen habe man bereits an vielen Stellen die Chance genutzt, damit sich beide Kirchenkreise näherkommen. Der Superintendent verwies auf die Beratungen zur Gründung eines kirchenkreisübergreifenden Verbandes. Damit bekomme das Anliegen, beide Kirchenkreise zusammenzuführen, eine neue Verbindlichkeit.
Zum Thema „Kirche und Migration“ erinnerte Chudaska daran, dass in den Gemeinden des Kirchenkreises in den vergangenen Jahren rund 200 geflüchtete Menschen getauft wurden: „Sie bereichern an vielen Stellen unser Gemeindeleben. Sie sind treue Gottesdienstbesucher, beten, singen und musizieren mit und packen in der Gemeinde mit an.“ Dies alles dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass „ihre Lebensgeschichten immer noch von Unsicherheit, Angst und an manchen Stellen von schwer nachvollziehbaren Entscheidungen der zuständigen Behörden abhängen“.