Gladbeck. Die Aktionsgemeinschaft Indienhilfe Dr. Bertha lädt zum Wohltätigkeitsbasar ins St.-Barbara-Hospital ein. Zum Kauf angeboten werden Handarbeiten.
Der große Keller von Barbara Haselbach sieht gerade wieder aus wie ein vollgestopftes Warenlager. Gaby Stöckmann zieht ein Backblech nach dem anderen mit duftenden Plätzchen aus dem Ofen. Die beiden Frauen stecken in den letzten Vorbereitungen für den alljährlich Wohltätigkeitsbasar der Aktionsgemeinschaft Indienhilfe Dr. Bertha (AGIB). Am kommenden Wochenende werden im Foyer des St. Barbara-Hospitals wieder viele nützliche, dekorative, schöne und leckere Sachen zum Kauf angeboten – für den guten Zweck.
Seit vielen Jahren engagieren sich Gladbecker Familien für das Mercy Hospital in Pothy im südindischen Kerala. Dort kümmert sich die Ordensschwester Dr. Bertha als Chefärztin aufopferungsvoll um die Patienten. In den 80er Jahren arbeitete sie am St. Barbara-Hospital, bevor sie von ihrem Mutterhaus nach Indien zurückberufen wurde. Der Kontakt nach Gladbeck riss nie ab, und engagierte Gladbecker beschlossen, die beliebte Ärztin regelmäßig zu unterstützen.
Seit fast zehn Jahren stehen Gaby Stöckmann und Barbara Haselbach in der ersten Reihe der Aktionsgemeinschaft. Die Krankenschwester Barbara Haselbach (65) kennt Dr. Bertha noch aus der gemeinsamen Zeit im Gladbecker Krankenhaus. Mit ihrer Freundin Gaby Stöckmann hat sie die Ärztin vor 15 Jahren zum ersten Mal in Kerala besucht. Die Frauen waren entsetzt über die Zustände in dem Ordenskrankenhaus: „Die medizinischen Geräte waren zum Teil vorsintflutlich“, beschreibt Gaby Stöckmann die Situation vor Ort. Mehrmals waren die Freundinnen seither in Indien, bereisten das Land und blieben immer auch ein paar Tage im Hospital bei Dr. Bertha, um sich davon zu überzeugen, dass die Hilfe wirklich immer noch wichtig ist.
Einen Jeep für die Besuche Kranker, ein Notstromaggregat, eine moderne Verbrennungsanlage sind nur wenige Beispiele dafür, was mit Unterstützung aus Deutschland – auch von der Aktionsgemeinschaft aus Gladbeck – schon angeschafft werden konnte. Seit kurzem verfügt das Hospital auch über einen Aufzug. Vor allem aber können dank der Spenden Medikamente gekauft und die Patienten, die dort nicht krankenversichert sind, behandelt und verpflegt werden.
Organisatorinnen bringen von Indienreisen landestypischen Schmuck mit
Damit die Hilfe weitergehen kann, haben sich Gaby Stöckmann und Barbara Haselbach, tatkräftig unterstützt von Anne Meyer, auch in diesem Jahr wieder mächtig ins Zeug gelegt. Von ihren Indienreisen bringen sie immer landestypischen Schmuck und Kunstgewerbliches mit. Indische Ordensschwestern, die im Gladbecker Krankenhaus arbeiten, steuern nach Besuchen in der Heimat Tee und Gewürze bei. Verwandte, Freunde und Bekannte lassen sich gern mit einspannen, stricken Schals und Socken, produzieren Rumtopf und Liköre, kochen Marmelade ein . . . Und weil sich die Hilfe mittlerweile herumgesprochen hat, melden sich auch immer mehr Menschen, die sich von dekorativen oder praktischen Haushaltsgegenständen trennen und der Indienhilfe für den Basar spenden möchten.
Öffnungszeiten
Der Wohltätigkeitsbasar im Foyer des St.-Barbara-Hospitals, Barbarastraße 1, ist von Freitag, 8. November, bis Sonntag, 10. November, jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Die aktiven Frauen der Aktionsgemeinschaft Indienhilfe Dr. Bertha suchen dringend tatkräftige Unterstützung, zum Beispiel, wenn es gilt Kisten zu schleppen und den Basar aufzubauen. Wer mitmachen möchte, kann sich bei Barbara Haselbach, 34418, oder b-haselbach@t-online melden.
Etwa 5000 Euro kann die Aktionsgemeinschaft Indienhilfe Dr. Bertha Jahr für Jahr ans Mercy Hospital überweisen. Dafür stellen sie nicht nur im Herbst den Basar im St. Barbara-Hospital auf die Beine. Sie sind auch regelmäßig mit einem Stand auf dem Nikolausmarkt vor dem Rathaus vertreten und beim Gemeindefest von St. Marien.
„Wir werden dort immer als Freundinnen empfangen“
Im Februar nächsten Jahres fliegen Gaby Stöckmann und Barbara Haselbach wieder nach Indien, schauen sich dieses Mal Kalkutta an – und besuchen dann Dr. Bertha. „Wir werden dort immer als Freundinnen empfangen, und wenn man die Freude sieht, weiß man, warum es sich lohnt, sich für diese Menschen zu engagieren.“