Aus den Erlösen des Wohltätigkeitsbasars im Foyer des Barbarahospitals können die Ärzte des Krankenhauses in Kerala unter anderem neue Medikamente kaufen

Einmal im Jahr hält im Foyer des St. Barbara-Hospitals der mittlerweile traditionelle Wohltätigkeitsbasar der Aktionsgemeinschaft Indienhilfe Dr. Bertha (AGIB) Einzug. Jetzt ist es wieder soweit: Schmuck, Seidenschals und Bücher sowie Porzellan und indische Gewürze zieren den Eingangsbereich des Krankenhauses.

Der Erlös des Marktes fließt zu 100 Prozent an das Ordenskrankenhaus von Dr. Bertha in der südindischen Stadt Kerala. Verantwortlich für den Basar zeichnen Barbara Haselbach und Gaby Stöckmann, die das Projekt seit nunmehr zehn Jahren betreuen. Gemeinsam flogen sie im Januar dieses Jahres nach Indien, um sich persönlich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen.

Bilder aus der Dunkelkammer

„Das ist eine ganz andere Welt“, erinnert sich Ehrenamtlerin Haselbach. „Das sollte jeder einmal gesehen haben, um zu verstehen, wie wichtig unsere Arbeit ist.“ Als Beispiel führt sie die veraltete Röntgenanlage an, mit der Dr. Bertha und ihr Team arbeiten: „Dort wird noch von Hand gearbeitet. Selbst die Röntgenbilder werden dort noch in der Dunkelkammer entwickelt.“

Angesichts solcher Zustände ist das beim Benefiz-Basar gesammelte Geld ein Segen für die indischen Patienten. Davon können die Ärzte in Kerala Medikamente kaufen, zu denen sie sonst keinen Zugang hätten. „Außerdem werden die Spenden für notwendige Renovierungsarbeiten ausgegeben“, verrät Gaby Stöckmann.

Patienten werden ohne Aufzug transportiert

Ganz oben auf der Liste der wichtigen Anschaffungen steht ein Aufzug, mit dem die Menschen in die verschiedenen Stationen transportiert werden können. „Das könnte man sich hier gar nicht vorstellen“, so Stöckmann, „dass die Patienten durchs Treppenhaus in den vierten Stock gebracht werden.“ Auch dringend benötigte neue Betten können von den deutschen Spenden angeschafft werden.

Die Reisen nach Indien bezahlen die beiden Ehrenamtlerinnen übrigens aus eigener Tasche – damit die Erlöse aus dem Basar auch wirklich vollständig da landen können, wie sie landen sollen. Auch die Einkäufe für viele der Waren des Basars bezahlen die Frauen selbst. „Das ist uns sehr wichtig, damit niemand denkt, wir würden uns an den Spenden bereichern“, versichert Haselbach.

Auch Spenden werden gern gesehen

Noch bis zum morgigen Sonntagnachmittag ist der Benefiz-Basar im Foyer des Barbarahospitals in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Auch Spenden (natürlich mit offizieller Spendenquittung fürs Finanzamt) nehmen die Ehrenamtler gern entgegen .