Recklinghausen / Gladbeck. Der Gründergeist soll gestärkt werden: Im Kreis Recklinghausen gibt es dazu zehn Veranstaltungen. Der Höhepunkt: eine große Visitenkarten-Party.
Den Gründergeist stärken: Das ist ein Ziel der deutschlandweiten „Gründerwoche Deutschland“ vom 18. bis zum 24. November. Mehr als 1000 Workshops, Seminare, Vorträge, Planspiele und Wettbewerbe werden unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsministeriums angeboten – zumeist kostenlos. Auch im Kreis Recklinghausen stehen zehn Veranstaltungen auf dem Programm: beispielsweise eine Exkursion zum Werk-Park in Waltrop, eine Vorführung des Films „Jobs – Die Erfolgsstory von Steve Jobs“ in Gladbeck (siehe Kasten) oder ein Workshop für Frauen zum Thema „Auftritt und Wirkung“ in Herten.
Das Startercenter im Kreis Recklinghausen zeichnet für das Programm verantwortlich
„Ein Höhepunkt dürfte wieder unsere Visitenkarten-Party werden“, sagt Angelika Aberle vom Startercenter. Die Einrichtung des Kreises Recklinghausen stellt das Programm zusammen mit den Wirtschaftsförderungen der Städte und Partnern in der Emscher-Lippe-Region auf die Beine. Die Visitenkarten-Party ist eine Netzwerkveranstaltung für Gründer und junge Unternehmen: „Hier bekommen sie die Chance, sich und ihre Ideen vorzustellen und Kontakte zu anderen Selbstständigen zu knüpfen.“ Und vielleicht treffe ja der Künstler auf den Bürodienstleister, der bei Problemen mit der Buchhaltung hilft – oder der Gastronom auf den Designer, der ein pfiffiges Logo entwerfen kann.
Die Visitenkarten-Party findet am Montag, 18. November, von 19 bis 22 Uhr in der Volksbank am Kurfürstenwall 7 in Recklinghausen statt. Weil die Teilnehmerzahl begrenzt ist, müssen sich Interessierte vorher anmelden.
Junge Menschen für unternehmerisches Denken interessieren
Gerade auch junge Menschen für unternehmerisches Denken und Handeln zu begeistern, ihnen Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen, ihre Kreativität zu wecken und Kompetenz zu fördern – das sind Ziele der „Gründerwoche Deutschland“. Dabei sollen auch Impulse für eine neue Gründungskultur und ein freundlicheres Gründungsklima gegeben werden.
Film im Kommunalen Kino
Die Gründerwoche im Kreis Recklinghausen wartet am Dienstag, 19. November, 18 Uhr, mit einem Highlight im Kommunalen Kino in der Stadtbücherei auf. Zunächst informiert Christian Mc Laren, Regionalleiter Firmenkunden Westfälische Provinzial AG, Startups und Unternehmen über die Absicherung von Cyber-Risiken und Haftungsrisiken.
Nach einem kleinen Imbiss wird der Film „JOBS – Die Erfolgsstory von Steve Jobs“ gezeigt. Der Besuch der Veranstaltung von städtischer Wirtschaftsförderung und Sparkasse ist kostenfrei.
Anmeldungen sind bis zum 15. November bei der städtischen Wirtschaftsförderung, Maria Jost, maria.jost@stadt-gladbeck.de oder 992035, möglich.
„In Deutschland stehen sehr viele Unternehmen zur Übergabe an“, sagt Birgitta Ratazzi-Förster, die die Woche deutschlandweit organisiert. Dementsprechend brauche es Selbstständige, um den Fortbestand dieser Unternehmen und Betriebe und damit auch Arbeitsplätze auf lange Sicht zu sichern. Darüber hinaus sei es wichtig, dass die guten Ideen, „die ständig irgendwo ausgebrütet werden auch tatsächlich auf den Markt kommen und so die Wirtschaft auf Stand halten“.
Zahl der Gründungen in Deutschland ist eher rückläufig
Tatsächlich ist die Zahl der Gründungen in Deutschland nach ihren Angaben aber eher rückläufig. „Wohl auch, weil die Lage auf dem Arbeitsmarkt zuletzt so gut war.“ Andererseits habe das dazu geführt, dass der Schritt in die Selbstständigkeit oft gut vorbereitet wurde, wie Aberle sagt: Überstürzte „Notgründungen“ gebe es eher in Phasen mit hohen Arbeitslosenquoten.
Im Vest legt die Gründerwoche einen „Frühstart“ hin. Bereits am Donnerstag, 14. November, kommt Dr. Kai Morgenstern vom RKW-Kompetenzzentrum in Eschborn zum Treffpunkt Energie nach Datteln (Zur Seilscheibe 8). Er wird dort den Workshop „Start-up meets Mittelstand“ leiten. „Wir möchten dabei Gründer aus der Region mit etablierten Unternehmen zusammenbringen und so auch die Kulturunterschiede überwinden, die es zwischen ihnen gibt“, sagt Morgenstern. Schließlich könnten beide voneinander lernen und profitieren. So brauche ein etabliertes Unternehmen feste Arbeitsstrukturen, gerade in der Produktion. Wenn es aber innovativ sein wolle, könne es sich von den Start-ups mit den flachen Hierarchien und spontaneren Entscheidungsfindungen durchaus „das eine oder andere abgucken“.