Gladbeck. Fördertürme und Maschinenhalle der Zeche Zweckel sind sanierungsbedürftig. Die Stiftung Industriedenkmalpflege hat erneut Förderung beantragt.
Die beiden Fördertürme der Zeche Zweckel sind sanierungsbedürftig, einzelne Stahlelemente der Türme sind stark angerostet – die nötigen Arbeiten stehen aber nach wie vor aus. „Unser letzter Antrag auf Förderung ist nicht bewilligt worden“, sagt Anna Gerhard von der Pressestelle der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, die Eigentümerin des Denkmals ist, auf WAZ-Anfrage.
Die Stiftung hat jetzt einen erneuten Antrag im Rahmen des Städtebau-Erneuerungsprogramms 2020 beim Land gestellt. „Mit einer Entscheidung rechnen wir frühestens im Frühjahr kommenden Jahres“, so Gerhard.
Ursprünglich sollten die Arbeiten schon 2020 beendet sein
Ende 2017 sagte ein Vertreter der Stiftung im Bau- und Planungsausschuss noch, dass die Arbeiten zum Jahresende 2020 abgeschlossen sein sollen. Aber 2018 war schon klar, dass dieses Datum aufgrund einer auch da noch fehlenden Förderzusage nicht eingehalten werden kann. Nach der schließlich erfolgten Absage der Förderung unternimmt die Industriedenkmalpflege jetzt einen weiteren Anlauf.
Die Sanierung könnte mehrere Jahre dauern. Dabei hätten die Fördertürme, die einen neuen Anstrich bekommen sollen, Priorität. Je nach Zustand überlegt die Stiftung Industriedenkmalpflege, die Förderkörbe herunterzulassen und begehbar zu machen. Neben den beiden Fördertürmen soll außerdem das Fördermaschinengebäude Nord saniert werden, die seit einigen Jahren auch fester Spielort der Ruhrtriennale ist. Ebenso sei eine Sanierung der Zechenmauer nötig, so die Stiftung Industriedenkmalpflege. Sie kalkuliert die Kosten für die erforderlichen Arbeiten an den Fördertürmen mit fünf Millionen Euro, hinzu kommen noch einmal rund zwei Millionen Euro für die Zechenmauer und einen Teil der Maschinenhalle.
Die Sanierung sei zur Sicherung und zum Erhalt für die Zukunft. Ohne die Arbeiten sei die Anlage ihrem natürlichen Verfall überlassen, sagt Anna Gerhard. „Die Materialien zersetzen sich irgendwann.“ Auch die beiden 44 Meter hohen Fördertürme, die aus den Jahren 1910 und 1912 stammen, sind der Witterung ausgesetzt. Das Gelände der Maschinenhalle ist für die Öffentlichkeit nur bei Führungen oder im Rahmen von Veranstaltungen, wie etwa der Ruhrtriennale, zugänglich.