Gladbeck. Das Industriedenkmal in Zweckel ist einmal mehr Spielort des renommierten Theaterfestivals. Diese beiden Stücke werden in Gladbeck gezeigt.

Das renommierte Theater-Festival Ruhrtriennale macht auch in diesem Jahr wieder Station in Gladbeck. Von insgesamt 35 Produktionen der Ruhrtriennale werden zwei von ihnen im August und September in der Maschinenhalle Zweckel gezeigt: „All the good“ und „Coro“.

Bei „All the good“ handelt es sich um eine Uraufführung, die derzeit noch im Entstehen ist. „Das Stück basiert nicht auf einem bestehenden Text. Es wird entwickelt“, sagt Verena Bierl, Sprecherin der Ruhrtriennale. Der belgische Theaterregisseur Jan Lauwers beschäftigt sich in dem Schauspiel mit Verlust und Hoffnung. Und das zu einer Zeit, so heißt es in der Ankündigung, in der Europa seine Werte opfere und eine große Gruppe von Menschen Hass und Ignoranz erliege.

Für „Coro“ gibt es nur noch Restkarten

Karten für die Vorstellungen in der Maschinenhalle Zweckel an der Frentroper Straße 74 sind unter anderem im WAZ-Leserladen an der Horster Straße 10 erhältlich.

Die Tickets können auch online bestellt werden. Karten für „All the good“ sind zu kaufen unter ruhr3.com/allthegood. Für „Coro“ gibt es nur noch einige wenige Restkarten für die Vorstellung am 1. September. Tickets unter ruhr3.com/coro

Ein Stück mit biografischem Hintergrund

Das Stück ist eine Geschichte mit doppeltem biografischen Hintergrund: Erzählt wird zum einen die Geschichte des einstigen Elitesoldaten Elik Niv, der nach einem schweren Unfall schließlich Tänzer wurde, und zum anderen blickt das Stück auf Jan Lauwers’ Leben. Das Leben einer Künstlerfamilie zwischen Alltagssorgen und der Allgegenwärtigkeit von Krieg und Terror. Lauwers und Niv trafen sich 2014, diskutierten über die Einsätze des einstigen Soldaten und seine Entwicklung als Künstler.

Das Chorwerk Ruhr,hier bei seiner Generalprobe im Salzlager Zeche Zollverein, wird im Rahmen der Ruhrtriennale in Gladbeck gemeinsam mit den Duisburger Philharmonikern auftreten.
Das Chorwerk Ruhr,hier bei seiner Generalprobe im Salzlager Zeche Zollverein, wird im Rahmen der Ruhrtriennale in Gladbeck gemeinsam mit den Duisburger Philharmonikern auftreten. © Ruhrtriennale | Christian Palm

Das Stück wird aufgeführt von der Needcompany. Sie wird ab dem 10. August bis zur Uraufführung am 22. August direkt vor Ort in der Maschinenhalle proben.

Renaissance-Werke werden mit modernen Komposition kombiniert

Die zweite Produktion, die im Zweckeler Industriedenkmal gezeigt wird, ist eine Zusammenarbeit des Chorwerks Ruhr und den Duisburger Philharmonikern. Sie präsentieren italienische Chorwerke der Spätrenaissance und der Moderne. „Das Besondere ist, dass es eine Verschränkung eines Renaissance-Werkes mit einer modernen Komposition ist“, so Bierl. Jedem Instrument ist dabei einem Sänger zugeordnet. Die beiden stehen direkt nebeneinander. „Musiker und Sänger sind gleichberechtigte Partner und bilden eine Einheit“, erklärt die Sprecherin der Ruhrtriennale und betont: „Diese Form der Darbietung bekommt man recht selten zu sehen.“

Die 40- und 60-stimmige „Missa sopra Ecco sì beato giorno“ von Alessandro Striggio wurde erst 2005 wiederentdeckt. „Es ist also ein relativ neues Renaissance-Stück“, sagt Verena Bierl. Außerdem erklingen wird auch „Coro“ von Luciano Berio. Das Werk ist in 31 Episoden aufgeteilt. Es bezieht sich unter anderem auf Gedichte aus der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges sowie auf Volksliedtexte aus aller Welt. Die Aufführung dauert rund 90 Minuten.

„All the good“ wird an fünf Terminen gezeigt: Donnerstag, 22. August, Freitag, 23. August, Samstag, 24. August, Freitag, 6. September, und am Samstag, 7. September jeweils um 20 Uhr. Tickets kosten zwischen 20 und 40 Euro, ermäßigt ab zehn Euro. Eine Einführung gibt es jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Am 23. August ist zudem ein Künstlergespräch im Anschluss an die Vorstellung geplant. „Coro“ wird am Samstag, 31. August, um 20 Uhr sowie am Sonntag, 1. September, um 18 Uhr. Die Karten kosten zwischen 20 und 65 Euro, ermäßigt ab zehn Euro. Auch bei dieser Aufführung gibt es jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn eine Einführung. Ein Künstlergespräch soll es am 1. September nach der Aufführung geben.