Gladbeck. Elke Schmidt startete vor 27 Jahren ihre Geschäft mit Kindermode. Aus „Klecks“ wurde längst „K.F. Klecks Fashion“ mit umfangreichem Sortiment.

Aus „Klecks“ an der Rentforter Straße wurde K.F. Klecks Fashion an der Goethestraße. Das war vor 14 Jahren - und Elke Schmidt, Gründerin und Inhaberin des Modegeschäftes in der Innenstadt, hat diesen Schritt noch keinen Augenblick bereut. „Mit Kindermode bin ich vor 27 Jahren gestartet “, erinnert sich die Geschäftsfrau.

Dabei hatte sie zunächst beruflich ganz andere Wege beschritten: Nach dem Besuch der Anne-Frank-Realschule absolvierte Elke Schmidt eine Ausbildung zur Arzthelferin und machte nebenher ihr Abitur am Abendgymnasium in Gelsenkirchen. Nach der Geburt ihrer Tochter Anna stellte sie fest: In Gladbeck fehlt ein Geschäft für Kinderkleidung. Das war ihr Sprung ins kalte Wasser. Zu diesem Zeitpunkt war Anna zwei Jahre alt.

Seit 2004 befindet sich der Modeladen an der Goethestraße

2013 stieg Anna Paul, Tochter von Gründerin von K.F. Klecks Fashion Elke Schmidt, mit in das Geschäft ein – hier in der Herrenabteilung.
2013 stieg Anna Paul, Tochter von Gründerin von K.F. Klecks Fashion Elke Schmidt, mit in das Geschäft ein – hier in der Herrenabteilung. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die rückläufige Geburtenrate und neue Sicherheitsbestimmungen der Banken im Zusammenhang mit Kreditvergaben führten dazu, dass viele Unternehmen in dieser Branche schließen mussten. So begann auch Elke Schmidt, sich neu zu orientieren. „2004 haben wir dann unser Geschäft an der Goethestraße eröffnet.“ Nach und nach wurde die Kinderkleidung aussortiert, lag nun der Schwerpunkt auf Damenoberbekleidung, nach ein paar Jahren um ein Sortiment Herrenkonfektion erweitert.

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„Anna ist quasi im Geschäft aufgewachsen“, sagt ihre Mutter und lacht dabei. Heute bieten Elke Schmidt und ihre Tochter (29) auf 300 Quadratmetern 105 Kollektionen der Damen- und Herrenoberbekleidung aller bekannter Modelabels an. Aufgrund ihres reichhaltigen Sortiments verfolgen sie das Shop-in-Shop-Prinzip, indem sie ihren großzügigen Verkaufsraum in mehrere optisch voneinander abgegrenzte Bereiche unterteilt haben und ihre Mode in der jeweils passenden Atmosphäre anbieten. Das schaffe mehr Übersichtlichkeit, meinen die beiden Inhaberinnen.

Elke Schmidt ordert nur Ware, die ihr auch selbst gefällt

Textilkauffrau Elke Schmidt stellt jeden Monat neue Kollektionen für ihr Geschäft zusammen.
Textilkauffrau Elke Schmidt stellt jeden Monat neue Kollektionen für ihr Geschäft zusammen. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Elke Schmidt hatte sich gleich zu Beginn mit einem genialen Kunstgriff ein Alleinstellungsmerkmal für ihr Modeangebot geschaffen, indem sie darauf bestand, nur Ware zu ordern, von der sie selbst auch überzeugt sei. „Das ist bis heute so geblieben“, sagt die 56-Jährige nicht ohne Stolz, die – mittlerweile gemeinsam mit ihrer Tochter – Monat für Monat neue Kollektionen zusammenstellt.

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Nach Beendigung der Schule erklärte Anna selbstbewusst, sie habe ihre „Lehre“ bereits im mütterlichen Geschäft absolviert und stieg 2013 direkt mit ein. Gleichzeitig nahm sie ein Psychologiestudium auf. Eine für diesen Job sicher hilfreiche Zusatzqualifikation. Seitdem sind Mutter und Tochter Partnerinnen und ergänzen sich augenscheinlich gut.

Tochter Anna hat ein fotografisches Gedächtnis

hier gibt es mehr artikel, bilder und videos aus gladbeck„Anna hat ein fotografisches Gedächtnis“, sagt Elke Schmidt, sie erkenne nicht nur die Kunden oftmals sofort wieder, sondern wisse auch noch, was sie zuletzt gekauft hätten. „Das hilft sehr im Kundengespräch“, sagt sie. Tochter Anna findet die Zusammenarbeit optimal: „Ich bin recht ordentlich, hefte alles ab, damit meine Mutter es dann finden kann, sie hingegen ist da etwas großzügiger. So ergänzen wir uns sehr gut.“ Das bestätigt Elke Schmidt.

„Wenn ich Artikel zurück räumen muss, weiß ich manchmal nicht, wo sie gelegen haben. Anna kennt den Laden blind.“ Wenn sie sich etwas wünschen dürfte, so Elke Schmidt, dann dieses, dass die Stadt den Einzelhandel deutlicher stärken möge. Gladbeck sei als Einkaufsstadt gut sortiert, doch fehle es an Parkplätzen: „Dann bleiben unsere Kunden, die auch gerne aus den Nachbarstädten kommen, einfach aus.“