Gladbeck. Für Melis Bilici ist das Appeltatenfest für Gladbeck von besonderer Bedeutung. Und deshalb möchte die 22-Jährige auch Appeltatenmajestät werden.
Auf einer Bühne zu stehen ist für Melis Bilici nicht neu. Als Schülersprecherin hat sie auf der Realschule und dem Berufskolleg die Abschlussreden gehalten, als Mitglied des Jugendrates öffentliche Veranstaltungen moderiert – sogar den Neujahrsempfang des Bürgermeisters. Vor dem öffentlichen Auftritt, der ihr jetzt bevorsteht, ist sie aber trotzdem „etwas aufgeregt“. Die 22-Jährige tritt bei der Apfelolympiade an.
Die amtierende Appeltatenmajestät ist Andrea Sauer
„Das war eine sehr spontane Entscheidung“, erzählt Melis Bilici. Beim Stadtpicknick stand plötzlich Andrea Sauer, die amtierende Appeltatenmajestät, an ihrem Tisch, um weitere Kandidatinnen für die Apfelolympiade zu gewinnen. „Ich weiß nicht warum, aber plötzlich haben alle Freunde auf mich geschaut, Frau Sauer hat mir noch ein bisschen über den Wettbewerb erzählt, ich habe mir am Stand der Stadtverwaltung ein paar zusätzliche Informationen geholt – und schon hatte ich das Anmeldeformular in der Hand.“ Am nächsten Tag seien ihr noch kurzfristig Zweifel gekommen, „aber jetzt freue ich mich – auch wenn die Aufregung immer noch ganz leicht überwiegt“.
Erst einmal hat Melis Bilici bei einer Apfelolympiade zugeschaut, und da war sie noch ein Kind. „Damals fand ich das nicht besonders interessant, wusste auch nicht, dass es ein Wettbewerb ist und dass es um ein wichtiges Fest geht.“
Was es mit diesem besonderen Gladbecker Stadtfest auf sich hat, weiß die Studentin der Betriebswirtschaftslehre spätestens, seit sie bei einer öffentlichen Veranstaltung Xenia Hollosi, die vorletzte Appeltatenmajestät, interviewte. Und jetzt findet sie, das „Küken“ unter den fünf aktuellen Kandidatinnen, es „wichtig, dass das Appeltatenfest, ein Alleinstellungsmerkmal für Gladbeck und eine Traditionsveranstaltung, nicht irgendwann einschläft, weil niemand mehr mitmachen will bei der Olympiade.“ Die 22-Jährige hofft, dass sie mit ihrer Kandidatur – und vielleicht sogar als Appeltatenmajestät – mehr jüngere Frauen zur Teilnahme motivieren kann.
Melis Bilici trainiert eifrig für die Apfelolympiade
Seitdem sie ihre Bewerbung abgegeben hat, übt Melis Bilici eifrig. „Ich habe mindestens schon 20 Äpfel geschält – für mich etwas ganz Ungewohntes, weil ich Äpfel viel lieber mit Schale esse. Anfang waren die Spiralen ziemlich kurz, aber allmählich werden sie länger. Aber da ist noch Luft nach oben.“ Jetzt macht sie mit dem Training gerade eine Pause: „Zu Hause mag im Moment niemand mehr Äpfel essen.“ An einer Apfelpyramide hat sie sich noch nicht versucht. „Das stelle ich mir aber deutlich einfacher vor.“ Und was als dritte Disziplin auf die Kandidatinnen zukommt, bleibt bis zum Start der Olympiade ein Geheimnis.
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Richtig große Chancen rechnet sich Melis Bilici beim Wettbewerb nicht aus: „Die Mitbewerberinnen sind deutlich älter als ich, haben also viel mehr Erfahrung, und zwei machen, glaube ich, schon zum zweiten Mal mit, wissen also genau, was auf sie zukommt.“ Sie selbst will sich einfach überraschen lassen und sich im Vorfeld keine allzu großen Gedanken machen. Und sie tritt auch nicht mit dem Ziel an, unbedingt gewinnen zu wollen. „Ich möchte in erster Linie Spaß haben bei dem Wettbewerb. Und wenn ich tatsächlich gewinne, umso besser.“
Fünf Kandidatinnen treten an
Fünf Kandidatinnen treten bei der Apfelolympiade am 7. September ab 11.30 Uhr auf dem Rathausvorplatz an – falls sich nicht noch Kurzentschlossene anmelden.
Der Wettbewerb wird vom bekannten Moderator Manni Breuckmann moderiert.
Die neue Appeltatenmajestät übernimmt am Tag darauf um 15 Uhr, ebenfalls am Rathaus, die Amtskette von ihrer Vorgängerin Andrea Sauer.