Gladbeck. Der Stadtverband nominiert seinen 55-jährigen Vorsitzenden. Zum Wahlkampfauftakt der CDU kam auch NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach.

Die CDU geht mit Dieter Drosdzol als Kandidaten um das Bürgermeisteramt in die Kommunalwahl im nächsten Jahr. Der 20-köpfige Stadtverbandsvorstand gab sein einstimmiges Votum für den CDU-Stadtverbandsvorsitzenden am Samstagmorgen in großer Kulisse bei einem politischen Frühschoppen auf dem Hof Zeller bekannt, der gleichzeitig Wahlkampfauftakt für die Christdemokraten war. Prominente Unterstützung kam von NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach, die eigens aus Düsseldorf angereist war.

Drosdzols Kandidatur, die in politischen Kreisen schon seit Wochen kursierte, wurde von CDU-Fraktionschef Peter Rademacher verkündet. Ein CDU-Stadtparteitag im Oktober wird Drosdzol noch offiziell nominieren. Der 55-Jährige ließ keinen Zweifel, dass er die Wahl im September nächsten Jahres gewinnen will. „Ich möchte Bürgermeister dieser Stadt werden!“, rief Drosdzol den zahlreich erschienenen Parteimitgliedern und Gästen zu. Er kündigte ein Jahr der Diskussion „über unsere Politik“ und ein Zugehen auf die Bürger und ihre Wünsche an, „dann wird klar sein, wofür die CDU und wofür ich als Bürgermeisterkandidat stehe“, sagte Drosdzol, der seit 2015 Vorsitzender des Stadtverbandes ist.

Drosdzol will einen „anderen Politikstil“ in der Stadt einführen

Zur Person

Dietmar Drosdzol ist gebürtiger Gladbecker, 55 Jahre alt, ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter und wohnt auf dem Rosenhügel. Er ist selbstständiger EDV-Sachverständiger, Berater eines mittelständischen Unternehmens und engagiert sich ehrenamtlich bei der IHK.

Seit 2002 ist der Mitglied der CDU und seit 2004 im Rat der Stadt. Er ist Mitglied im Wirtschaftsförderungsausschuss und im Planungsausschuss und war Mitglied im Schulausschuss. 2014 wurde er stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Seit 2015 ist er Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes.

Drosdzol kündigte an, unter seiner Regie einen anderen Politikstil in der Stadt, insbesondere im Rat einzuführen. „Es wird kein Durchregieren mehr von oben nach unten geben, und wir werden im Rathaus dafür sorgen, dass wieder Meinungs- und Redefreiheit unter der Stadtbediensteten einkehrt.“ Der CDU-Bürgermeisterkandidat, der ausdrücklich dem Verzicht von Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) auf eine erneute Kandidatur Respekt zollte, kritisierte allerdings die Amtsführung Rolands als „Politik nach Gutsherrenart – das ist Politik von vorgestern.“ Drosdzol: „Wir brauchen eine Politik, die den Diskurs erlaubt und auch die Ideen anderer würdigt.“ Er kündigte einen „fairen Umgang“ im neuen Rat unter seiner Führung an.

Fraktionschef Peter Rademacher sagte, die Politik in Gladbeck stehe bei der Wahl im nächsten Jahr vor einem großen Wendepunkt. Mit dem Abtreten Rolands stiegen die Chancen für einen Politikwechsel hin zur CDU. „Die bisherige Politik von oben muss ein Ende haben.“ Dietmar Drosdzol habe mit seiner langen Erfahrung in der Kommunalpolitik „das Zeug, Gladbeck gut zu regieren“. Die CDU mache Politik vom Bürger für den Bürger, wolle zuhören und Politik erklären. Deshalb starte man auch so früh in den Wahlkampf. „Wir haben hochkompetente und hochmotivierte Leute, die Verantwortung in der Stadt übernehmen möchten.“

NRW-Kommunalministerin Scharrenbach sagt der Stadt weitere Hilfe zu

NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) sprach beim Wahlkampfauftakt der CDU und sagte weitere Hilfe des Landes bei der Umstrukturierung der Stadt zu.
NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) sprach beim Wahlkampfauftakt der CDU und sagte weitere Hilfe des Landes bei der Umstrukturierung der Stadt zu. © WAZ | Georg Meinert

CDU-Ministerin Ines Scharrenbach flankierte den Wahlkampfauftakt und Drosdzols Nominierung. Sie sagte Unterstützung der Landesregierung bei der weiteren Stadtgestaltung, bei den Herausforderungen der Umstrukturierungen zu. Gladbeck sei mit „Bausünden der Vergangenheit“ ein riesige Herausforderung, das Land wolle finanziell helfen, damit die ehrenamtlich im Rat tätigen Politiker ihre Stadt gestalten könnten. Es sei lohnenswert, sich mit der Gestaltung der Zukunft auseinander zu setzen, Missstände zu beseitigen, sagte die Ministerin. „Wir wollen als Landesregierung den Städten viel Freiraum bei dieser Gestaltung geben.“