Gladbeck. Mitten in den Sommerferien werden die Fahrbahnen zwischen der A 2 und der A 52 komplett erneuert. Nur eine Fahrspur pro Richtung ist dann offen.
In vier Wochen beginnt der Landesbetrieb Straßen.NRW die seit längerem angekündigte umfangreiche Sanierung der B 224 in Gladbeck. Derzeit stecken die Projektteams in den letzten Vorbereitungen und teilen überraschend mit, dass die Bauarbeiten an der rund zwei Kilometer langen Strecke von der A 2 bis zur Stadtgrenze nach Buer zeitlich deutlich kürzer ausfallen werden als bislang geplant.
Statt vier Wochen wird die Bauzeit auf lediglich zwei lange Wochenenden begrenzt. „Wir wollen den Eingriff in den Verkehr minimieren“, begründet Projektleiter Frank Hausendorf die veränderte Planung der Arbeiten, die ohnehin in die verkehrsarme Ferienzeit gelegt wurden. Möglich mache die Verkürzung der Arbeiten ein neues Bauverfahren (genannt: „Inline-Pave-Verfahren“), mit dem die zwei oberen Deckschichten, die auf der stark ramponierten B 224 erneuert werden (acht Zentimeter Binder- und viert Zentimeter Deckschicht), in einem Arbeitsgang aufgebracht werden. Es bleibe dabei, dass zuvor zwölf Zentimeter der Fahrbahndecke abgefräst werden. Außerdem, so Hausendorf, werde rund um die Uhr gearbeitet, „also auch nachts“. Die Anwohner werden bereits jetzt um Verständnis gebeten.
Der Landesbetrieb investiert in die Fahrbahnerneuerung 1,5 Millionen Euro
Die Investitionssumme beträgt rund 1,5 Millionen Euro, das neue Verfahren sei nur geringfügig teurer als die traditionelle Arbeitsweise. Als erstes wird die Ostfahrbahn Richtung Buer in Angriff genommen. Die Arbeiten beginnen am Freitag, 2. August, um 18 Uhr und dauern bis Montag, 5. August, 5 Uhr. Am Wochenende darauf ist die Westfahrbahn Richtung Essen dran: Ab Freitagabend, 9. August, 20 Uhr (etwas später, da in der Veltins-Arena ein Konzert ist und man eine reibungslose Anfahrt ermöglichen will) bis Montag, 12. Augst, 5 Uhr. Während der jeweiligen Bauphase steht dem Verkehr pro Fahrtrichtung nur eine Fahrspur zur Verfügung.
Baustellenbedingt sind dann die üblichen Ampeln abgestellt, weil die Kontaktschleifen durch das Abfräsen der Fahrbahn entfallen. Alle Kreuzungen werden aber durch Baustellenampeln signalisiert. Die Stadt weist darauf hin, dass es während der beiden Bauphasen keine Umleitungsstrecken über das Stadtgebiet geben wird. Der Landesbetrieb wird durch mobile Hinweistafeln auf der A 43 und der A 2 auf die Großbaustelle hinweisen und versuchen, den Durchgangsverkehr großräumig um Gladbeck herum zu leiten.
Der schlechte Straßenzustand macht die Sanierung unausweichlich
Grundsätzlich seien die Arbeiten, die bereits im vergangenen Jahr angekündigt worden waren, angesichts des deutlich schlechten Straßenzustands unausweichlich, so der Projektleiter. Teilweise seien Spurrinnen von mehreren Zentimetern Tiefe zu beklagen. Die Verkehrssicherheit sei langfristig nicht mehr gewährleistet, bereits im vergangenen Jahr musste aus diesem Grund die Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h reduziert werden.
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Nach der Sanierung werde das Tempolimit aber wieder auf 70 km/h hochgesetzt. Nach dem Auftragen der Deckschicht erhält die B 224 auch komplett neue Fahrbahnmarkierungen. Ebenso werden alle Kontaktschleifen – immerhin 32 an der Zahl – nach Ende der Baumaßnahme erneuert. Das könne allerdings noch einige Zeit dauern, so der Landesbetrieb. Die neue Tragschicht werde rund zehn Jahre halten.
Viel Verkehr unterwegs
Die B 224 zählt zu den verkehrsreichsten Straßen des Reviers, gerade der jetzt zur Sanierung anstehende Abschnitt zwischen der A 2 und der Stadtgrenze, der von Lkw gern als Abkürzung genutzt wird.
Laut Gutachter nutzen bis zu 40.000 Kfz pro Tag die B 224 in diesem Abschnitt, darunter bis zu 4000 Lkw. Die B 224 sei am Rande ihrer Leistungsfähigkeit.