Gladbeck. Ein neues Trainingsprogramm des Bildungsträgers Rebeq macht Langzeitarbeitslose fit. Internet und Co. sind für viele Klienten eine große Hürde.
Schmuck renovierte Räume hat die Rebeq GmbH kürzlich im Bürogebäude am Krusenkamp 24 bezogen. Dort werden jetzt Langzeitarbeitslose für die digitale Welt fit gemacht. Denn was der Großteil der Arbeitgeber in Zeiten von Internet & Co. mittlerweile für selbstverständlich hält, ist für viele Rebeq-Klienten noch eine große Hürde.
Die Bildungs- und Qualifizierungsgesellschaft der Arbeiterwohlfahrt hat das neue Projekt „Aktiv und digital in Gladbeck 4.0“ gestartet. Mit einer Laufzeit von vier Jahren können damit pro Jahr rund 50 arbeitslose Erwachsene ab 27 Jahren betreut werden, die vor allem in den Stadtteilen Brauck, Rosenhügel und Mitte leben. „Digitalisierung ist eines der wichtigsten Themen überhaupt, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen“, so Projektbetreuerin Katja Hohler. Denn viele der Teilnehmer hätten zum Beispiel keine eigene Internetadresse (wichtig für Bewerbungsschreiben) und ebenso „Schwierigkeiten im Umgang mit den neuen Medien“.
Bürgermeister wünscht gutes Gelingen
Interessierter Zuhörer bei der offiziellen Eröffnung am Dienstagmittag mit vielen Gästen waren auch Bürgermeister Ulrich Roland, der gutes Gelingen im Sinne der betreuten Menschen wünschte, und Sozialdezernent Rainer Weichelt. Die Stadt Gladbeck ist Hauptträger des Biwaq IV Programms (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier), „über die das Digital-Projekt, unterstützt von der Bezirksstelle des Jobcenters des Kreises Recklinghausen, mit Mitteln des Bundesministeriums für Inneres, Bau und Heimat sowie des Europäischen Sozialfonds (Programm Soziale Stadt) finanziert wird“, so Rebeq-Bereichskoordinatorin Sabine Kornfeld.
Der Fokus liege vor allem auf Menschen mit Migrationshintergrund und auf Alleinerziehenden, die oft schwer in Vollzeitarbeitsplätze vermittelt werden könnten, so dass es schon ein Erfolg sei, wenn sie einen Teilzeit- oder Minijob erhalten. „Nach Verbesserung der Lebenssituation, durch individuelle Planung, enge sozialpädagogische Beratung und intensives Jobcoaching ist es uns seit Jahresbeginn bereits gelungen, 30 Prozent der Teilnehmenden in Arbeit oder eine Qualifizierung zu vermitteln“, freut sich Projektbetreuerin Janita Pereira.