Gladbeck . Die Gesundheitswoche beim Bildungsträger rebeq in Gladbeck soll Arbeitslosen neuen Mut geben und zu einem bewussteren Leben motivieren.
Neue Perspektiven schaffen und ein erster Antrieb sein – die Gesundheitswoche der rebeq soll für Langzeitarbeitslose „einen Akzent setzen“, sagt Sabine Kornfeld, stellvertretende Standortleiterin des Bildungsträgers. Sie stellt in Beratungsgesprächen fest, dass häufig gesundheitliche Einschränkungen thematisiert werden und den Arbeitslosen bei der Jobvermittlung im Wege stehen.
An fünf Tagen soll die Gesundheitswoche typische gesundheitliche Probleme aufgreifen. Dazu zählen psychische Probleme wie Schlafstörungen, depressive Vestimmungen und Störungen des Bewegungsapparats. „Wir wollen das Bewusstsein für gesundes Verhalten stärken und Hemmschwellen abbauen“, sagt Sabine Kornfeld. Cirka 20 Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich über Gesundheitsfragen zu informieren und sich bei Aktivitäten auszuprobieren.
Tipps zur Stressbewältigung und Entspannung
Zum Start stand das Thema des körperlichen und seelischen Einklangs auf dem Stundenplan. „Was stresst im Alltag?“, fragt Coach Silke Niewohner die Teilnehmenden, die im Laufe des Tages erfahren, welche Strategien es gegen Stress gibt und wie man typischen Belastungssituationen begegnen kann: „Entspannung und Stressbewältigung sind zentrale Anliegen für arbeitslose Menschen, denn die Arbeitslosigkeit wird oftmals als Stressfaktor wahrgenommen“, so Silke Wagner von der rebeq.
Langzeitarbeitslosigkeit in Gladbeck
Die rebeq unterstützt Menschen mit Beratung, Trainingsmaßnahmen und individuellen Coachings bei der Integration in den Arbeitsmarkt.
4507 Personen waren in Gladbeck im vergangenen Monat arbeitslos gemeldet. 62 Prozent (2795 Menschen) davon haben länger als ein Jahr keine Arbeit.
So ging es für die Teilnehmer auf eine Traumreise. Mit Hilfe fantasievoller Geschichten sollte diese zum Träumen und Entspannen einladen, die Teilnehmenden saßen an diesem Morgen imaginär am Strand an der Stollenstraße.
Reaktionsschnelligkeit testen an einer T-Wall
Auch das Thema Energie für den Alltag spielte eine Rolle: „Wichtig ist es, kleine Erfolge zu feiern. Lob tut gut“, sagt Niewohner. „Auch Eigenlob stinkt nicht“, resümiert eine Teilnehmerin. Auch ihre Reaktionsschnelligkeit konnten die Teilnehmer testen.
In Zusammenarbeit mit der Bundesknappschaft war eine T-Wall, eine interaktive Reaktionswand, aufgebaut worden. Daran müssen aufleuchtende Felder durch Berührung schnellstmöglich deaktiviert werden. Das verstärkt die Reizverarbeitung.
Gesundes Essen und Bewegung im Alltag
Auch über Ernährung und wie man mit kleinem Budget gesund essen kann, erfahren die Teilnehmer in der Gesundheitswoche einiges. Ebenso sind körperliche Fitness und Bewegung ein weiteres Thema. Am Donnerstag stellen sich hiesige Vereine vor und laden zum Mitmachen ein. „Wir möchten die Aktivität steigern und Kontakte herstellen“, sagt Hans Jürgen Reimann, Jobcoach bei der rebeq.
Geplant ist eine Radtour in den Gladbecker Süden. Darüber hinaus gibt es Walking- und Trommelangebote. „Auch mit wenig Geld sind Aktivitäten möglich“, sagt Reimann. Er hofft, dass die Teilnehmer den ein oder anderen Tipp in ihren Alltag integrieren.