Gladbeck. . Über Diskriminierung von lesbischen Frauen haben die Jusos mit einer Professorin gesprochen. Sie wollen das Thema auf ihre Agenda setzen.

Über Diskriminierung von lesbischen, bisexuellen und queeren Frauen haben die Jusos im Rahmen ihrer Feminismus-Reihe gesprochen. Die Veranstaltung fand im Vorfeld zum CSD (Christopher-Street-Day) am Samstag in Recklinghausen statt.

Interesse an dem Thema zeigten nicht nur Frauen, das Publikum, vor dem die Professorin der Fachhochschule Dortmund, Prof. Dr. Gabriele Dennert, im Café Goethestraße referierte, war gemischt. Besonders im Fokus ihres Vortrags stand, inwiefern diese Diskriminierung heute noch vorzufinden ist und welche Mechanismen im Gesundheitssystem verbessert werden müssten. „Erst vor wenigen Tagen wurde eine Studie, die Hassgewalt gegen LGBT (steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender) in Sachsen untersuchte, veröffentlicht und die Ergebnisse waren schockierend“, so Nina Krüger, stellvertretende Vorsitzende der Jusos.

„Diskriminierung macht krank“, so die Jusos

Allein in den vergangenen fünf Jahren gab es demnach in Sachsen mindestens 1672 Übergriffe gegen Lesben, Schwule, bisexuelle, transsexuelle, intergeschlechtliche und queere Menschen. Doch nicht nur die hohe Zahl von Gewalttaten, auch die Sterblichkeitsrate sei besorgniserregend. Der Studie zufolge haben sie eine durchschnittlich verkürzte Lebenserwartung von acht Jahren. „Das macht deutlich: Diskriminierung macht krank. Noch immer werden lesbische, bisexuelle und queere Frauen diskriminiert. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind dramatisch.“

Parteinachwuchs will Thema auf die politische Agenda nehmen

Oftmals passiere Diskriminierung unbewusst, etwa durch Desinteresse. Für die Jusos sei deshalb klar, dass sie dieses Thema mit auf ihre politische Agenda nehmen. Die Aufklärung von Bevölkerung und Verantwortlichen im Gesundheitswesen – etwa dem medizinischen Personal – sei auch vor Ort besonders wichtig. „Zudem bedarf es maßgeschneiderter Beratungsangebote und Anlaufstellen. Wir werden diese Form der Diskriminierung mehr in den Vordergrund rücken und weitere Lösungsansätze erarbeiten und einbringen“, so der Gladbecker Juso-Vorsitzende Benedikt Kapteina.