Bochum. Der Christopher Street Day soll erstmals auch in Bochum gefeiert werden. Am 20. Juli sind ein Fest und eine Parade in der Innenstadt geplant.
. Der Christopher Street Day (CSD) soll erstmals auch in Bochum gefeiert werden. Am Samstag, 20. Juli, ist zunächst ein Fest nicht nur für Schwule und Lesben im Appolonia-Pfaus-Park geplant. Anschließend soll eine „Tanzdemo“ durch die City ziehen. Die Polizei signalisiert grünes Licht.
„Auf die Straße für queere Emanzipation!“ So werben die Organisatoren des „CSD Bochum“ in den sozialen Medien für den Aktionstag in der Innenstadt. Er reiht sich in weitere Paraden im Revier ein: etwa in Recklinghausen (15. Juni), Duisburg (27. Juli), Essen (10. August) und Dortmund (14. September). In Essen werden bei der größten CSD-Party im Revier jährlich rund 10.000 Teilnehmer gezählt. In Köln sind es bis zu eine Million Aktive und Besucher.
500 Teilnehmer sind angemeldet
Bochum fängt deutlich kleiner an. 500 Personen wurden für die Premiere am 20. Juli bei der Polizei angemeldet: formell als „Demonstration“. Um 17 Uhr soll im Appolonia-Pfaus-Park hinter dem Bildungs- und Verwaltungszentrum ein Bühnenprogramm beginnen. Stände verschiedener Initiativen stellen sich vor. Ein buntes Zeichen für Offenheit und Toleranz soll ab 20 Uhr die „Tanzdemo“ setzen. Bei dem Umzug gehe es „Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Inter-Personen, Asexuellen sowie anderen Queers darum, Sichtbarkeit herzustellen und zu feiern“, heißt es in der Ankündigung. Denn die Gleichberechtigung sei noch längst nicht erreicht: „Queere Menschen sind immer noch überdurchschnittlich viel Gewalt, Anfeindungen und Diskriminierung ausgesetzt, der Wechsel des Geschlechtseintrages und des Namens ist weiterhin mit demütigenden Hürden verbunden. Wir erleben seitens rechter und konservativer Parteien und Bewegungen einen Backlash gegen queere Errungenschaften“, warnen die Aktivisten.
Aktionstag erinnert an Aufstand von 1969
Der Ursprung des CSD jährt sich 2019 zum 50. Mal. Beim „Stonewall-Aufstand“ 1969 wehrten sich Besucher der Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street in New York gegen eine der damals üblichen Razzien gegen Homosexuelle. Als Personen abgeführt werden sollten und von der Polizei misshandelt wurden, sammelten sich immer mehr aufgebrachte Menschen aus der Nachbarschaft um das Lokal.
Es kam zu tagelangen Straßenschlachten. Der Christopher Street Day erinnert seither weltweit an den Aufstand und wendet sich gegen jedwede Diskriminierung und Ausgrenzung.
Alle Unterstützer sind willkommen
In Kürze wollen die Organisatoren mit der Polizei die genaue Route der Parade besprechen. „Aus unserer Sicht spricht nichts gegen die Veranstaltung“, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager, während die CSD-Macher ausdrücklich die gesamte Bevölkerung zum Mitfeiern einladen: „Parkfest und Demo sind nicht nur offen für queere Menschen, sondern für alle, die unsere Forderungen teilen und gemeinsam mit uns für diese kämpfen wollen.“