In Butendorf feierten die Siedler den 70. Geburtstag der ersten Moltkesiedlung. Und auch am Josef-Helmus-Weg stand eine Geburtstagsparty an.
Es geht doch nichts über eine gute Nachbarschaft! In Gladbeck fanden jetzt gleich zwei Straßenfeste statt, bei denen das Miteinander der Anwohner im Mittelpunkt stand: Die Siedler der 1. Moltkesiedlung feierten den 70. Geburtstag ihrer Gemeinschaft, die Anwohner vom Josef-Helmus-Weg blicken auf 30 Jahre zurück.
Girlanden wehen im Wind
In der ersten Moltkesiedlung wehten am Samstag die Girlanden über der Straße im Wind. In den Einfahrten der Häuser konnten die Kinder um kleine Gewinne spielen, und in der Mitte der Straße boten Festzelte Schatten für die Besucher. Kuchen- und Getränkestand waren immer gut umlagert.
Im Jahr 1949 erfolgte der erste Spatenstich in der ersten Moltkesiedlung. Schon zu dieser Zeit wurde Zusammenhalt dort großgeschrieben. Die Leute, die dort ein Haus gebaut haben, wussten nämlich nicht, welches der Häuser ihnen dann am Ende zugeteilt werden würde. So stellte man sicher, dass in jedem Gebäude gleich viel Arbeit und Mühe steckt, erklärte Klaus W. Rottmann, der Vorsitzende des Siedlerverbandes. Seine Frau wurde hier geboren, er selbst lebt seit 1977 in der Moltkesiedlung.
Mehr und mehr Familien mit Kindern zogen in die Siedlung
Der enge Zusammenhalt, den die Anwohner beim Jubiläumsfest auch mit bedruckten T-Shirts bekunden, ist besonders für junge Familien attraktiv. Jessica Gahlen war eine der ersten, die mit ihrer Familie den Altersdurchschnitt der alten Siedlung verjüngte. „Wir sind vor sieben Jahren mit zwei Kindern hierhergezogen“, berichtet sie. Dann kamen mehr und mehr Familien mit Kindern hinzu. „Für Kinder ist es hier einfach super. Wir wohnen in einer Sackgasse, die Kinder können also ganz entspannt draußen spielen.“
Das Sommerfest richten die Bewohner jedes Jahr aus, doch zum Jubiläum haben sie gerade für den Nachwuchs noch eine Schippe draufgelegt: Sechs der Familien bauten Spielstationen in ihren Einfahrten auf. Wer seine Laufkarte komplett ausgefüllt hatte, erhielt einen Gewinn.
Anwohner fühlen sich wohl
Etwas weiter westlich, in Alt-Rentfort, verriet schon ein Kreideschriftzug auf dem Boden, was dort ansteht: Die Anwohner vom Josef-Helmus-Weg feiern das 30-jährige Bestehen ihrer. Ein Getränkestand war aufgebaut und auf dem großen Grill brutzelte Leckeres. Die Gäste waren zum Kickern eingeladen, und für die Kinder hatten die Organisatoren auch hier Spielstationen vorbereitet.
Andreas Tullius hat es vor fünf Jahren aus dem Raum Berlin nach Gladbeck verschlagen. Ulrich Timme ist einer der „Ureinwohner“ der Straße und baute vor 30 Jahren hier ein Haus für seine Familie. Seitdem hat er nur Lob für die Gegend übrig und freut sich vor allem über die enge Gemeinschaft der Nachbarn: „Einfach kein Streit, kein Zank, kein Neid.“ Und seine Tochter Mariana Zahn meint: „Sobald etwas hier in der Nähe frei ist, reißen sich die darum, die hier aufgewachsen sind.“ Sie selbst lebt heute nur ein paar Straßen weiter.
Das Leben in der (Wahl)Heimat Gladbeck feiern
Der Rahmen der Feier am Josef-Helmus-Weg war etwas kleiner als der an der Moltkesiedlung, aber das Ansinnen der Organisatoren war in beiden Fällen das Gleiche – einfach einmal gemütlich das Leben in der (Wahl)Heimat Gladbeck feiern und die gute Gemeinschaft unter den Nachbarn hochleben lassen.
Nachbarschaftsfest Moltkesiedlung