Gladbeck. Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Realschule gehen für den Klimaschutz auf die Straße. Vor dem Rathaus gibt es eine kleine Kundgebung.
Zum zweiten Mal demonstrierten am Freitag Schüler der Anne-Frank-Realschule vor dem Rathaus für besseren Klimaschutz. Damit folgten sie dem globalen Aufruf der „Fridays for Future“-Bewegung, vor der Europawahl in den Klimastreik zu treten.
Vom Jovyplatz aus ging es durch die Innenstadt zum Rathaus
„Eins, zwei, drei, vier unser Klima schützen wir“ und „Fridays For Future“ riefen die Schüler, während sie in einem Demonstrationszug vom Jovyplatz durch die Innenstadt zum Rathaus zogen. Laute Rufe und Pfiffe begleiteten den Streik, Plakate der Jugendlichen riefen zum Umweltschutz auf.
„Ich bin überwältigt, wie viele Schüler heute hier sind. Viel mehr als bei der Demo im März“, sagte Schülerin Selina Kayali, die die Demo mit initiiert hat.
Auch einige Schüler des Ratsgymnasiums versammelten sich vor dem Rathaus, wo es abschließend eine kleine Kundgebung durch das Organisationsteam gab. Hier mahnten die Schüler zu einem umweltbewussteren Leben und wandten sich an die Politik, die auf die Klimakrise reagieren müsse. Die Lokalpolitiker hatten die Schüler auch eingeladen, aber das hat nicht geklappt.
Auch mit kleinen Änderungen kann man etwas bewegen
Neben Kayali ergriffen auch Mitorganisatoren Tim Rinas, Ylva Schmidt und Kevin Pankel das Wort. Rinas appellierte, dass auch kleine Veränderungen etwas bewegen würden. „Man muss nicht mit dem Auto zum Bäcker fahren, verzichtet auf Plastiktüten beim Einkaufen!“, rief er über den Rathausplatz und erntete Applaus der anwesenden Schüler.
Einer von ihnen war Jonathan. Der Zwölfjährige ging am Freitag zum ersten mal demonstrieren und erklärte noch vor
Nicht nur Befürworter
Die Klimademonstrationen haben auch in Gladbeck nicht nur Befürworter.
Die Schüler betrachten das Klimaproblem zu einseitig, der Kohleausstieg in Deutschland allein sei nicht sinnvoll, meint z.B. Peter Harelik.
In den sozialen Netzwerken zweifeln viele User den Mehrwert des Schulstreiks an.
Beginn der Aktion: „Wir müssen uns für die Umwelt einsetzen und dürfen nicht nur rumsitzen. Wenn wir durch die Innenstadt gehen, sehen das besonders viele Menschen“. Tatsächlich blieben in der Fußgängerzone einige Passanten stehen und beobachteten die lauten Schüler. Die Demo sei eine gute Sache, ob sie aber etwas bewirke, sei unklar, meinte zum Beispiel ein Gladbecker.
Jürgen Zeller (CDU) und Franz Wegener (Die Grünen) beobachteten die Schüler-Demo rein privat
Vor dem Rathaus beobachteten Jürgen Zeller von der CDU-Seniorenunion und Ratsherr Franz Wegener von den Grünen das Geschehen, aber „in Zivil“. Sie waren sich einig, dass man hier überparteilich der Sache zustimmen müsse.
„Klimademos sind schon lange überfällig, außerhalb der Schulzeit würden sie viel weniger wahrgenommen“, war Wegener sicher.
„Das Klima betrifft uns alle, da muss auch meine Generation aktiv werden“, stimmte der 66-jährige Zeller zu.
Lehrerin Eva Wanneck hatte die Demonstration angemeldet. „Ich bin stolz, dass wir eine zweite Demo auf die Beine gestellt haben und dass auch ein paar Schüler von anderen Schulen dabei sind“, sagte sie. Man müsse am Thema bleiben und sich weiter vernetzen. Das Klimaproblem könne man nicht allein lösen.
Die Anne-Frank-Realschüler bleiben auf jeden Fall dabei
Organisatorin Selina Kayali war sich sicher: Bei dem nächsten Aufruf zum internationalen Klimastreik sei die Anne-Frank-Realschule wieder dabei und demonstriert. Bis dahin wolle man sich noch besser mit Schülern anderer Schulen verbinden, denn „je mehr Menschen auf die Straße gehen, desto mehr können wir auch bewegen“, sagte sie abschließend.