Gladbeck. . Seit der Modenschau in New York verkauft Start-Up Matthias Bohm seine Bergbau-Mode aus Gladbeck weltweit. Und er hat schon große neue Pläne.

Von einem kann Matthias Bohm nach dem furiosen Auftritt seines Modelabels auf der Fashion Week im Februar in New York ganz fest ausgehen: Der Hype um seine Grubenhelden-Klamotten wird anhalten – ganz unabhängig vom Ende des Steinkohlebergbaus in Deutschland.

Klamotten-Bestellungen aus der ganzen Welt trudeln ein

„New York war mega, die Aufmerksamkeit, die unsere Show erregt hat, einfach unglaublich“, sagt der Chef des Gladbecker Mode-Start-Ups. Was ihn besonders stolz macht: „Die Leute da haben die Botschaft unserer Klamotten sofort verstanden.“ Wieder zurück in Gladbeck, hat sich Matthias Bohm gemeinsam mit seinem Kreativ-Team auch sofort wieder in die Arbeit gestürzt.

New York war einfach mega, sagt Matthias Bohm.
New York war einfach mega, sagt Matthias Bohm. © Heinrich Jung

Das war auch ziemlich alternativlos, denn seit der Fashion Show trudeln Klamotten-Bestellungen fast aus der ganzen Welt bei den Grubenhelden ein. Vor allem in Nordamerika und Kanada seien die Hoodies, T-Shirts, Blusen, Jacken und Westen mit der textilen Bergbau-DNA seitdem äußerst beliebt, sagt Bohm.

Genau so gut laufe der Verkauf in den beiden Stores in Gladbeck und Essen. Und die Grubenhelden-Kollektion gibt es seit kurzem auch noch bei Mensing in Bottrop. „Das ist so eine Art Testballon, mal sehen, wie es funktioniert“, meint Bohm.

Sechs Schneiderinnen arbeiten über dem Store

Langsam wird’s auf jeden Fall eng in dem Raum im Spitzboden oberhalb des Grubenhelden-Ladens in Ellinghorst. Sechs Schneiderinnen sitzen hier gemeinsam mit Bohm und Textil-Designerin Felicitas Kasper. Am PC entstehen neue Entwürfe, und es wird auch fleißig genäht.

In der Mitte des Raums, zwischen den kleinen Schreibtischen, auf denen gerade mal Monitor und Nähmaschine passen, steht die Kleiderstange mit der Kollektion, die in New York gezeigt wurde. Die Teile sind natürlich momentan besonders gefragt. Doch Matthias Bohm hat auch längst schon wieder weitere Ideen im Kopf: Anfang nächsten Jahres will er mit einer neuen Fashion-Marke an den Start gehen.

Bald soll es auch einen Grubenhelden-Sneaker geben

Etwas edler als die sportlichen Grubenhelden-Teile soll die neue Marke daher kommen. Zudem soll es schon ziemlich bald einen Grubenhelden-Sneaker geben, und auch die Taschen-Kollektion aus den stylish aufgearbeiteten Bergbaustoffen wird stetig größer.

Zum Team gehört auch Hündin Frieda, und natürlich trägt auch sie ein Grubenhelden-Halstuch.
Zum Team gehört auch Hündin Frieda, und natürlich trägt auch sie ein Grubenhelden-Halstuch. © Heinrich Jung

Und obwohl das ja eigentlich gar nicht mehr nötig ist, will der Gladbecker den Verkauf auch noch mehr ins Rollen bringen – im wahrsten Sinne des Wortes: Bohm hat einen ausrangierten Krankenwagen gekauft, der gerade Grubenhelden-typisch umgearbeitet wird: Außen bekommt er eine matt-schwarze Lackierung, innen soll der Wagen wie ein Bergbaustollen aussehen. Mit dem neuen Fashion-Truck will der Grubenhelden-Chef seine Kollektion dann künftig auch auf den angesagten Festivals verkaufen.

Ende des Jahres gibt es einen Film über die Grubenhelden in New York

Uff, das reicht dann aber an kreativem Output für die nächsten Monate, sollte man meinen. Nein, nicht einem Matthias Bohm. Er zählt weiter auf: Festgezurrt ist bereits eine Kooperation mit einem Musical. Außerdem wird es Ende des Jahres einen 90-minütigen Film über die Grubenhelden auf der Fashion Week in New York geben. Ach ja, wo die Rede schon mal wieder von dem Trip des Gladbecker Start-Ups in die USA ist: Matthias Bohm ist felsenfest davon überzeugt, dass er den Auftritt auf der weltgrößten Modenschau noch toppen kann. 2021 soll das passieren.

Wie? Das will er jetzt noch nicht verraten.