Gladbeck. . Matthias Bohm lud wieder zum Frühschoppen ein. Es gab Currywurst, ein Bierchen und gute Gespräche. Der Tag war auch eine Probe für New York.

In der Luft ein Duft nach Currywurst. An den Stehtischen mit den weißen Hussen Menschen, ein Bierchen oder eine Sinalco vor sich, die angeregt miteinander plaudern. Aus einer Box klingt leise Musik. Und auf der Treppe vor dem Verkaufsshop „Freiraum“ grüßt stumm eine mannshohe Nachbildung der Freiheitsstatue die Besucher.

Am Sonntag hatte Matthias Bohm zum letzten Frühschoppen seines jungen Mode-Labels „Grubenhelden“ eingeladen, bevor es dann Anfang Februar zur Fashion Show nach New York geht.

Anknüpfen an eine alte Bergmannstradition

Die Show als Livestream

Die Grubenhelden auf der Fashion Week: Am 10. Februar präsentiert Matthias Bohm seine Kollektion „Schichtwechsel“ in einer alten Fabrikhalle in Manhattan. Auch einige Bergleute werden dabei sein.

Die Show wird als Livestream im Internet zu sehen sein, www.grubenhelden.de

Für einige Stunden verwandelte sich die kleine Ellinghorster Siedlung rund um die Maria-Theresien-Straße, an der der Grubenhelden-Verkaufsraum liegt, in so etwas wie einen Hotspot der Modeszene.

Doch das Event, zu dem Bohm regelmäßig einlädt, ist noch viel mehr. „Wir wollen auch mit dieser Veranstaltung an eine gute alte Bergmannstradition anknüpfen, den Frühschoppen eben“, sagt Matthias Bohm.

Ellinghorst wird zum Mode-Hotspot

Das ist auf jeden Fall auch an diesem Sonntag gelungen, denn überall stehen Menschen zusammen und plaudern angeregt miteinander. Auch Wildfremde kommen miteinander ins Gespräch. Die Gäste des Frühschoppens sind nämlich nicht nur aus Gladbeck, wie ein Blick auf die Kennzeichen der in den Straßen um den „Freiraum“ parkenden Autos zeigt.

Im Shop an der Marie-Theresien-Straße konnte die neue Kollektion „Schichtwechsel“ begutachtet werden.
Im Shop an der Marie-Theresien-Straße konnte die neue Kollektion „Schichtwechsel“ begutachtet werden. © Oliver Mengedoht

Doch natürlich geht es auch um Mode an diesem kalten, sonnigen Sonntag. Der Bergbau ist nun endgültig Geschichte – und so heißt die neue Kollektion der Grubenhelden folgerichtig „Schichtwechsel“. Bewusst ganz schlicht gehalten in schwarz und weiß sind die T-Shirts, Polos, Steppjecken und -westen. Die Farben sollen Vergangenes und Zukünftiges, die Welt unter und über Tage symbolisieren. Auf den Teilen der neuen Kollektion prallen so Neues und Alts buchstäblich aufeinander. „Unter Tage gibt’s nicht mehr, so müssen die Werte, die dort galten, nun im Licht betrachtet werden“, sagt Bohm über die Idee hinter der neuen Grubenhelden-Mode.

Die neue Kollektion kam gut an

Bei den Besuchern der Veranstaltung kommen die kontraststarken Klamotten gut an – vor den Umkleidekabinen hat sich gleich zum Start des Mode-Frühschoppens eine lange Schlange gebildet. Anprobiert werden konnten die Teile am Sonntag. Einen Verkauf gab’s aber nicht. Wer von weiter weg kam, der orderte sein neues Lieblingsteil ganz einfach online.

Der Frühschoppen war auch eine kleine Premiere für die Grubenhelden-Show am 10. Februar auf der Fashion Week in New York. Denn natürlich soll in der Fabrikhalle in Manhattan die Schichtwechsel-Kollektion präsentiert werden. Drei Wochen noch, dann sitzt Bohm mit seinem Team im Flieger nach New York. Steigt da schon die Aufgeregtheit? „Nein“, sagt der Grubenhelden-Gründer, „wir haben im Moment so viel zu tun, da bleibt für Lampenfieber überhaupt keine Zeit. Wahrscheinlich werden wir noch im Flieger an den letzten T-Shirts nähen!“