Gladbeck. . Der Imkerverein schenkte dem Verband zwei Bienenvölker. Menschen mit Behinderung kümmern sich um die Insekten. Bald soll es eigenen Honig geben.

Zwei Bienenvölker wohnen seit dieser Woche an den Caritas-Werkstätten. Der Imkerverein hat diese gespendet, die Mitarbeiter kümmern sich um die Tiere, und bald könnte es so auch den ersten eigenen Honig geben.

„Die Idee zu den Bienen kam uns aufgrund der aktuellen Debatte zum Insektensterben“, erzählt Werkstattleiter Benedikt Maas. Also nahm die Caritas Kontakt zum Imkerverein auf. „Wir sind schließlich absolute Laien“, so Maas. Und der Imkerverein war gleich zur Unterstützung bereit, spendete nicht nur die beiden Völker, sondern steht auch mit Rat zur Seite. Die Bienenbeuten für die Bienen haben die Caritas-Mitarbeiter selbst in der Schreinerei gefertigt. „Wir können uns vorstellen, mit dem Bau auch in Produktion zu gehen und etwa Imker in der Region damit zu versorgen“, so Maas.

Das Gelände, auf dem die Bienenbeuten stehen, ist eingezäunt. Am Zaun sind kleine Bienen aus Holz befestigt, hergestellt in der Schreinerei der Caritas.
Das Gelände, auf dem die Bienenbeuten stehen, ist eingezäunt. Am Zaun sind kleine Bienen aus Holz befestigt, hergestellt in der Schreinerei der Caritas. © Joachim Kleine-Büning

Einen eigenen, abgesperrten Bereich haben die Bienen gleich hinter der Schreinerei auf dem Gelände der Caritas-Werkstätten an der Mühlenstraße. Dort arbeiten Menschen mit Behinderung. Einige von ihnen werden nun zu Hobby-Imkern. „Das ist mal etwas anderes“, sind sich die acht Mitarbeiter der Werkstätten einig, die sich in dem Projekt engagieren.

Caritas hat ein Notfallmedikament stets vorrätig

Mit der Einzäunung will die Caritas verhindern, dass Mitarbeiter einfach zu den Bienen gehen, denn dies soll nur unter Anleitung geschehen. Auch ein Notfallmedikament hat die Caritas nun stets vorrätig. Falls jemand gestochen wird und allergisch reagiert.

Den Honig soll es auch zu kaufen geben

Den an den Werkstätten produzierten Honig möchte die Caritas in Gläsern als kleine Aufmerksamkeit verschenken, aber auch zum Verkauf anbieten. Unter anderem in Verkaufsstellen wie „Klamotten und mehr“, Kirchstraße 5, oder auch beim jährlichen Nikolausmarkt, bei dem die Werkstätten ihre Produkte anbieten.

Der Wachsüberschuss soll in die Kerzenproduktion der Caritas-Werkstätten fließen.

An dem gesetzten Zaun sind kleine Holzbienen angebracht. Ebenso wie die Bienenbeuten sind auch diese Holzbienen in Eigenarbeit in den Werkstätten entstanden. Und den Zaun, in dem bisher zwei Bienenbeuten stehen, den hat die Caritas nicht ohne Grund etwas weiter gesetzt. „Es ist denkbar, dass wir weitere Völker anschaffen werden“, sagt Maas. Erst einmal aber müssen die Bienen über den Winter gebracht werden. „Das ist die größte Herausforderung“, weiß Maas.

Der Dampf aus dem „Smoker“ macht die Bienen träge. So verhindern die Hobby-Imker einen Stich der Insekten.
Der Dampf aus dem „Smoker“ macht die Bienen träge. So verhindern die Hobby-Imker einen Stich der Insekten. © Joachim Kleine-Büning

Geschätzter Ertrag: 40 bis 50 Kilogramm Honig

„Der Umgang mit den Bienen ist bei uns eine arbeitsbegleitende Maßnahme“, erklärt Sebastian Sekulic-Schmidt, Gruppenleiter im Berufsbildungsbereich und der neue „Wächter“ über die Bienen. Er hat eigens für diese Arbeit einen Lehrgang beim Imkerbund besucht.

40 bis 50 Kilogramm Honig könnten die Caritas-Mitarbeiter in diesem Jahr von den beiden Bienenvölkern gewinnen, schätzt Josef Möller, Vorsitzender des Imkervereins. Für den Verein war gleich klar, dass Vorhaben der Caritas-Werkstätten zu unterstützen. „Unser Verein wird immer kleiner, im Moment haben wir noch 25 Mitglieder“, so Möller. Umso mehr freut es ihn, wenn das Imkern nun auch bei der Caritas fortgeführt wird.