Gladbeck. . Besucher konnten Honig selbst herstellen und viele Fragen an die Experten stellen. Immer mehr Menschen interessieren sich für das Imkern.

Kleine Feinschmecker können es gar nicht abwarten: Sie halten den Finger unter den Kran der Honigschleuder, um anschließend von der süßen, herauströpfelnden Köstlichkeit zu probieren. Zuvor haben sie das so genannte Verdeckelungswachs von den einzelnen Bienenwaben gekratzt und die gefüllten Holzwände in die bereitstehende Schleuder gestellt.

Bei der Honig-Ernte des Imkervereins Gladbeck haben Besucher am Samstag die Möglichkeit, ihren eigenen Honig herzustellen. Neue Hobbyimker beobachten den Erntevorgang gespannt, fragen die Experten des Imkervereins, was zur erfolgreichen Honiggewinnung nötig ist.

Pro Waben-Wand erzielt man rund zwei Kilo Honig

Der Imkerverein Gladbeck

Zum Imkerverein Gladbeck gehören derzeit 25 aktive Mitglieder.

In den Räumen an der Johowstraße kümmert sich das Team aktuell um zehn Stöcke.

Rund 220 Bienenvölker werden insgesamt betreut.

Wie viel Zeit benötigt ein Bienenvolk in der Woche? Was brauche ich alles, um selbst Honig herzustellen? Welche Bienen sind aktuell vom Aussterben bedroht? Wie erkenne ich guten Honig?

Das sind unter anderem Fragen, die die Besucher an die Fachleute richten. „Pro Waben-Wand bekommen wir rund zwei Kilo Honig raus. Die Qualität des Honigs hängt vom Wassergehalt ab. Je weniger Wasser der Honig enthält, umso besser ist er“, erklärt Imkerin Heidi Nowak.

In der Regel müsste das Naturprodukt bei Abgabe immer unter 18 Prozent Wasser haben. „Am liebsten ist es uns, wenn er zwischen zwölf und 14 Prozent hat. Dann ist er ideal.“

Steigende Zahl an Imkern

Die Qualität der süßen Köstlichkeit erkennen Beobachter an der Schlieren-Bildung. Je dickflüssiger der Honig ist, umso besser ist er.

Die Honigschleuder.
Die Honigschleuder. © Frank Oppitz

Die Zahl der Imker nimmt aktuell im ganzen Land zu. Auch in Gladbeck wollen immer mehr Menschen eigenen Honig herstellen.

Vor allem naturbewusste Menschen, die in der Stadt leben, interessieren sich mehr für das Imkern, als noch in den vergangenen Jahren, erfahren die Gäste von den Experten des Vereins.

Auch in den Cariatswerkstätten möchte man Bienenvölker beheimaten

Imker Siegfried Appel erklärt die Funktion einer Honigwabe.
Imker Siegfried Appel erklärt die Funktion einer Honigwabe. © Frank Oppitz

Auch das Team der Caritaswerkstätten Gladbeck plant, demnächst mit zwei Bienenvölkern im Einrichtungsgarten zu starten und so eigenen Honig zu produzieren. Werkstattleiter Benedikt Maas erkundigt sich mit Mitarbeiter Oliver Grimm bei der Honig-Ernte des Imkervereins, was zur erfolgreichen Haltung der Insekten nötig ist. „Es gibt mehrere positive Aspekte für uns, das Projekt anzugehen.“

Die Idee, die Honig-Ernte öffentlich zu machen, hatte der Imkerverein vor über 15 Jahren. Ursprünglich wollten die Mitglieder ihr Handwerk präsentieren und dabei selbst hergestellten Honig verkaufen. Nun geht es den Imkern auch darum, über den Naturkreislauf, andere Insekten und Wildbienen aufzuklären.