Gladbeck. Es gibt Probleme mit dem Baugrund des geplanten Neubaus vom Heisenberg-Gymnasium. Die beauftragte Hochtief AG sucht bereits nach Lösungen.

Mit dem Neubau-Vorhaben des Heisenberg-Gymnasiums gibt es erneut Komplikationen. Wie jetzt bekannt wurde, informierte Bürgermeister Ulrich Roland darüber bereits Anfang des Monats den Haupt- und Finanzausschuss im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung.

Demnach gibt es Probleme mit dem Baugrund, wie Rainer Weichelt, als Schuldezernent Projektleiter des 34,7-Millionen-Vorhabens, auf Anfrage der WAZ bestätigte. Derzeit stehe die Stadt in „Aufklärungsgesprächen“ mit der Hochtief AG in Essen, um Lösungen zu finden, die Standfestigkeit des künftigen Schulgebäudes zu sichern.

So soll das neue Heisenberg-Gymnasium  aussehen.
So soll das neue Heisenberg-Gymnasium aussehen. © Hochtief

Hochtief hatte im November nach einer äußerst kritischen Debatte im Rat – nach einem Aufschlag von fast zehn Millionen Euro bei den Baukosten – den Zuschlag für den Schulneubau im sogenannten PPP-Verfahren (schlüsselfertiges Bauen zum Festpreis) erhalten.

Es gibt unterschiedliche Bodenbeschaffungen

Hochtief-Sprecher Gerald Hauke sagte auf WAZ-Anfrage, es gebe unterschiedliche Ansichten zum Bodengutachten, das Bestandteil der einstigen Projektausschreibung durch die Stadt war. Hauke betonte, dass derartige Komplikationen bei großen Projekten „immer wieder mal vorkommen“. Bei Hochtief sei man zuversichtlich, gemeinsam mit der Stadt eine Lösung zu finden, so der Sprecher.

Noch keine Polit-Debatte

„Da bin ich tiefenentspannt!“ SPD-Fraktionschef Michael Hübner hält eine politische Diskussion über die Baugrund-Probleme am Heisenberg für verfrüht.

Mögliche finanzielle Nachforderungen erstickt er im Keim: „Das ist im Festpreis mit drin, das hätte Hochtief wissen müssen.“ Auch beim Rathausbau habe es Probleme gegeben, man habe sich immer geeinigt.

Dem Vernehmen nach geht es darum, dass unterschiedliche Bodenbeschaffungen dazu führen, dass eine übliche gegossene Bodenplatte als Fundament nicht ausreicht. Stattdessen ist offenbar eine Pfählung der Bodenplatte nötig. Inzwischen bereite sich Hochtief schon darauf vor und suche nach spezialisierten Firmen, heißt es.

Stadt und Hochtief sind zuversichtlich, eine Einigung zu erzielen

Auch Dezernent Weichelt zeigte sich optimistisch, dass man zu einer Einigung mit Hochtief komme. Derzeit sei ein Baugrundsachverständiger als Experte hinzugezogen worden, um die Problematik zu besprechen. Weichelt rechnet in rund drei Wochen mit einer Lösung. Am 8. Mai will Bürgermeister Roland den Ältestenrat des Stadtrates ausführlich informieren.

Die Baustraße zur künftigen Heisenberg-Baustelle wurde um den Preußen-Platz herum geführt.
Die Baustraße zur künftigen Heisenberg-Baustelle wurde um den Preußen-Platz herum geführt. © Helge Hoffmann

Durch die möglicherweise aufwändigere Gründung könnte sich die Kostensituation ändern, gab Weichelt auf Nachfrage zu. „Die Frage wäre dann, wer höhere Kosten zu tragen hätte“, so der Dezernent, der auf den Festpreis verweist, der mit dem PPP-Projekt vereinbart wurde. Hochtief-Sprecher Hauke sagte, über Geld sei noch nicht gesprochen worden, es gebe auch immer Möglichkeiten, innerhalb des Projektes zu sparen und dann auszugleichen.

In den Osterferien soll ein Teilabriss der Schule beginnen

Schon in den nun begonnenen Osterferien sollen mit dem Abriss eines kleines Teils des derzeitigen Heisenberg-Gebäudes die Bauarbeiten begonnen werden. Eine erste Baustraße wurde bereits hinter das Schulhaus um den Preußen-Platz herum gelegt. Nach dem Abriss sollen die nun diskutierten Fundamentarbeiten beginnen.