Gladbeck. . Die Polizei ist vorbereitet: Rechte „Patrioten NRW“ treffen sich zur Kundgebung am Rathaus. Bündnis für Courage ruft zur bunten Gegen-Demo auf.
Die bunten Fahnen vorm Alten Rathaus wehen bereits sei Freitag. Samstagmittag wird die Stadtverwaltung dann noch gut sichtbar ein Banner, ebenfalls versehen mit der Ratsresolution von 2008 zu einem freien und toleranten Gladbeck, am verschlossenen Rathausportal anbringen. Als ein deutliches Zeichen gegen die Demo der rechten „Patrioten NRW“, die ab 14 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz stattfinden soll.
Um die 900 Teilnehmer haben die „Patrioten NRW“ gemeldet
700 bis 900 Teilnehmer hat die Gruppierung für die Kundgebung bei der Polizei angegeben. Das Bündnis für Courage, das mit Roger Kreft an der Spitze ab 13 Uhr auf dem Europaplatz (Horster Str./Ecke Hochstr.) lautstark gegen den rechten Auflauf protestieren will, hat 1000 Teilnehmer angemeldet. Als dritte Kundgebung wird die Spaßgruppe „Die Partei“ mit ca. 50 Leuten vorm Rathaus stehen.
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„Wir werden für einen störungs- und gewaltfreien Ablauf sorgen und auch die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich halten“, betont Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber vom zuständigen Polizeipräsidium Recklinghausen.
Beide Protestzüge finden mit Polizei-Begleitung statt
Aus taktischen Gründen gibt die Polizei weder preis, mit wie vielen Beamten sie Samstag vor Ort sein werden, noch welche Wege die Protestzüge der Patrioten sowie der bunten Gegendemo nehmen werden. Beide finden natürlich unter Polizeibegleitung statt. „Dafür werden wir eventuell den Verkehr auf einigen Straßen im Bereich der Innenstadt anhalten müssen, das aber immer nur für eine kurze Zeit“, so Wilming-Weber.
Auch die Kundgebungen vorm Rathaus und auf dem Europaplatz werden von der Polizei beaufsichtigt. Die Beamten werden zudem schon Stunden vor Beginn der Kundgebungen in Gladbeck vor Ort sein. „Wir werden Anreise, Parksituation und auch das Eintreffen der Demonstranten auf den beiden Plätzen genau im Blick haben“, so der Polizeisprecher. Dazu stehen die Einsatzkräfte auch im ständigen Kontakt mit ihren Kollegen von der Bundespolizei.
Hinweise auf mögliche Störungen liegen der Polizei bislang nicht vor
Stadtrat ruft zur Teilnahme an Gegen-Demo auf
Vertreter beider Kirchen, der Stadt, vom DGB, Seniorenbeirat, Integrationsrat und viele Parteien nehmen an der Gegen-Demo vom Bündnis für Courage teil. Auch viele Jugendorganisationen sind vertreten.
Der Rat hat in seiner Sitzung Donnerstag noch einmal explizit zur Unterstützung aufgerufen.
„Hinweise auf mögliche Störungen liegen uns bislang nicht vor. Und wir werden alles dafür tun, die Beeinträchtigungen des normalen Ablaufs in der Innenstadt so gering wie möglich zu halten“, betont Wilming-Weber.
Von einer friedlichen Kundgebung geht auch Roger Kreft vom Bündnis für Courage aus: „Wir wissen natürlich nicht, was die Gegenseite plant.“ Kreft hofft auf jeden Fall auf mindestens 1000 Gladbecker, die gemeinsam bekunden, dass in ihrer Stadt kein Raum ist für rechte Parolen und Ansichten. Dafür bauen die Mitglieder vom Bündnis auf dem Europaplatz eine Bühne auf. Dort soll der Freundschaftschor singen, dem auch viele Flüchtlinge angehören. Zudem werden dort viele Redner in kurzen Statements bekunden, dass Gladbeck nicht braun sondern bunt ist.