Gladbeck. Grundsteinlegung für den Zwischenbau an der Wilhelmstraße. Das Jobcenter und das Amt für Soziales und Wohnen werden miteinander verbunden.

„Jetzt wächst auch sichtbar zusammen, was zusammen gehört“, bemühte Bürgermeister Ulrich Roland ein Zitat von Willy Brandt von 1989. Am Freitagvormittag ging es an der Wilhelmstraße aber nicht um den Mauerfall, sondern vielmehr um den kräftigen Aufbau von Mauern. Denn die Grundsteinlegung für den Verbindungsbau des Hauses der Sozialen Leistung wurde mit Stadtspitze, Investoren und Architekten und Gästen gefeiert.

Konkret werden die Bestandsgebäude von Sozialamt und Jobcenter durch einen dreigeschossigen Mittelbau mit rund 1700 Quadratmetern Nutzfläche verbunden. Karin Byrszel, Leiterin der Gladbecker Jobcenter Dependance, zeigte dazu keine Berührungsängste und mauerte symbolisch einige Steine, hinter denen eine Zeitkapsel, befüllt mit der Lokalausgabe der WAZ, der Festschrift zum 100-Jährigen der Stadt und einem Euro-Münz-Set, verborgen wird.

Mehr als 23.000 Menschen werden betreut

Der Zwischenbau verbindet die bestehenden Gebäude von Sozialamt und Jobcenter.I
Der Zwischenbau verbindet die bestehenden Gebäude von Sozialamt und Jobcenter.I © Strelzig und Klump

„Der Erweiterungsbau wird eine bürgerfreundliche Lösung der kurzen Wege sein. Denn die Anliegen unserer Kunden betreffen oft sowohl das Jobcenter als auch das Amt für Soziales und Wohnen. Hier wird also die Sozialkompetenz der Stadt gebündelt“, so der Bürgermeister. Mehr als 12.000 Menschen werden vom Jobcenter betreut und 11.000 Menschen jährlich vom Amt für Soziales und Wohnen (41 Mitarbeiter) beraten. Dabei geht es um Wohngeld, Grundsicherung, Hilfen für Geflüchtete oder Renten-, Schuldner- und Insolvenzberatung.

Bauherr Markus Jockenhöfer, der gut 2,5 Millionen Euro in das Vorhaben investiert, versprach den künftigen Mietern sich zu bemühen, den Bau zügig abzuschließen, „da wir ja mitbekommen haben, dass schon Druck da ist“. Erklärung: Aufgrund der gewachsenen Aufgaben und des bisherigen Platzmangels sind derzeit Mitarbeiter des Sozialamtes in einem Teil der Flüchtlingscontainer an der Uhlandstraße untergebracht.

Der Hauptmieter ist die Stadt

Sie werden in bisherige Büros des Jobcenters an der Wilhelmstraße 8 einziehen, die nach Fertigstellung des Neubaus freigezogen werden können. Denn das Jobcenter des Kreises wird alle 43 Büros im neuen Zwischenbau als Untermieter mit 118 Mitarbeitern beziehen. Hauptmieter ist die Stadt Gladbeck, die einen Vertrag für zunächst 15 Jahre unterzeichnet hat.

Im Erdgeschoss an der Wilhelmstraße 10 zieht am Montag die Poststelle im Erdgeschoss aus. Hier entstehen auf 750 Quadratmetern weitere zehn Büros und Schulungsräume fürs das Jobcenter und eine neue Eingangs und Wartezone.

Der Architekt Michael Klump geht von einem zügigen Bauverlauf aus: „Wir wollen Ende des Jahres mitsamt dem Innenausbau fertig sein.“