Gladbeck. Die Bodenfreigabe und Prüfung auf Kampfmittelbelastung ließ auf sich warten. Danach mussten neue Termine mit den Bauunternehmen gefunden werden.

Der zwischen Jobcenter und Sozialamt an der Wilhelmstraße in die Höhe ragende Kran ist sichtbares Zeichen dafür, dass jetzt startet, was eigentlich schon seit dem vergangenen Sommer hätte in die Höhe wachsen sollen: Der Aufbau eines dreigeschossigen Anbaus, der die bestehenden Gebäude von Jobcenter und Sozialamt miteinander verbindet und so dringend benötigte zusätzliche Bürofläche schafft. Zwei Umstände hätten die Planung ausgebremst, informiert Investor Markus Jockenhöfer. Das Warten auf die Untersuchung des Areals auf mögliche Belastung mit Kampfmitteln aus dem 2. Weltkrieg „und dann die Terminfindung mit eigentlich voll beschäftigten Handwerkern“.

Die Unbedenklichkeitsmeldung und Freigabe sei über die Bezirksregierung

Der Entwurf der Architekten zeigt bereits, wie der Zwischentrakt, der Jobcenter und Sozialamt verbindet, aussehen wird.
Der Entwurf der Architekten zeigt bereits, wie der Zwischentrakt, der Jobcenter und Sozialamt verbindet, aussehen wird. © Architekten Strelzig und Klump

„erst Ende des Jahres beim Ordnungsamt der Stadt eingegangen“, bestätigt Christiane Schmidt vom Presseamt der Stadt. Trotz der erheblichen Terminverschiebung hätten es die guten Kontakte zu Unternehmen, als bekannter und zuverlässiger Bauherr in der Region, ermöglicht, den Baustellenstart für den 7. Januar anzuvisieren, so Markus Jockenhöfer. Die hoffentlich bald stoppenden Regenfälle werde man aber noch abwarten, „da wir im Baustellenumfeld keine unnötige Schlammwüste schaffen wollen“.

Die Bodenfreigabe erfolgte erst zum Jahresende

Denn zunächst sehe die Planung vor, so der beauftragte Architekt Michael Klump, „dass der Boden ausgekoffert und abgefahren wird, um das Fundament für das nicht unterkellerte Bürogebäude setzen zu können“. Bis zum Spätsommer beziehungsweise Herbst solle der Zwischenbau stehen, um dann nach dem Innenausbau bis zum Jahresende bezugsfertig zu sein.

Rund zwei Millionen Euro investiert Jockenhöfer in den Neubau mit 940

Mehr Raum für zusätzliches Personal

Im Jobcenter und Sozialamt ist aufgrund der Flüchtlingszuwanderung mehr Personal beschäftigt worden, so dass mehr Büros nötig wurden.

Im Sozialamt sorgte das Unterhaltsvorschussgesetz für Personal- und Raumbedarf. Einzelbüros dürfen auch nicht mehr mit zwei Personen belegt werden.

Quadratmetern Nutzfläche. In dem dreigeschossigen Zwischentrakt sind 43 zusätzliche Buroräume geplant, die an die Stadt Gladbeck zu ortsüblichen Konditionen vermietet werden (Laufzeit 15 Jahre). Eine Regelung, wie sie bereits für die flankierenden Jobcenter- und Sozialamt-Gebäude getroffen wurden, die sich beide ebenfalls in Jockenhöfer-Besitz befinden.

Die Post räumt ihren Stützpunkt im Jobcenter erst Ende März

Genutzt wird der Zwischenbau voraussichtlich ausschließlich vom Jobcenter. Im Gegenzug werden die Arbeitsvermittler bislang im Sozialamt belegte Räumlichkeiten von insgesamt 200 Quadratmetern räumen. Diese stehen dann der städtischen Dienststelle zur Verfügung, die aus Platzmangel Mitarbeiter in den Wohn-Containern an der Uhlandstraße untergebracht hat.

Zusätzlich investiert wird in den Umbau des Erdgeschosses des Jobcenter-Gebäudes, in dem die Post zurzeit noch ihren Briefausträger-Stützpunkt unterhält. Jockenhöfer: „Eigentlich sollte der Auszug zum Jahreswechsel erfolgt sein, die Post hat aber um Aufschub bis Ende März gebeten, da ihre neuen Räumlichkeiten vorher nicht fertig werden.“ Insgesamt 750 Quadratmeter stehen hier zur Verfügung.

Die Fläche soll künftig vom Arbeitgeberservice und von der Jobakademie des Jobcenters genutzt werden. In letzterer ist geplant, jährlich rund 1200 Arbeitssuchenden Qualifizierungsmaßnahmen in Gladbeck anzubieten.