Gladbeck. . Der Nikon-Club Deutschland lud Hobby- und Profifotografen in die Gladbecker Stadthalle. Vor Ort gab es für die Fotofans weitere Motive.

Die Schlange, die sich am Sonntagvormittag vor dem Eingang der Mathias-Jakobs-Stadthalle gebildet hatte, war beeindruckend. Viele Besucher warteten schon vor dem offiziellen Beginn auf Einlass. Um Punkt elf Uhr öffneten sich schließlich die Tore zur 35. Internationalen Fotobörse des Nikon-Clubs Deutschland (NCD). Sie sei mittlerweile eine der größten Fotobörsen Europas, sagte Organisator Peter Braczko nicht ohne Stolz.

Auch Liebhaberstücke aus Holz, wie hier Steroskope und andere 3D-Betrachtungsgeräte aus der Zeit der Jahrhundertwende, wurden angeboten.
Auch Liebhaberstücke aus Holz, wie hier Steroskope und andere 3D-Betrachtungsgeräte aus der Zeit der Jahrhundertwende, wurden angeboten. © Oliver Mengedoht heißen

Die diesjährige Sonderausstellung war dem japanischen Hersteller Pentax gewidmet, der sein 100-jähriges Bestehen feiert. „Asahi Pentax verkaufte 1968 weltweit die meisten Spiegelreflexkameras“, erläuterte Peter Braczko. Viele seltene Stücke dieser Marke hatten denn auch die Sammler aus ganz Deutschland und den Nachbarländern zusammengetragen und präsentierten sie im Foyer der Stadthalle.

Aussteller boten Liebhaberstücke

Das Interesse war riesengroß, rund 60 Aussteller boten sogenannte Photographica zum Kauf an, wie die Sammelobjekte rund um das Thema Fotografie bezeichnet werden. Aus Rheinland-Pfalz war Joachim Baldauf angereist, im Gepäck viele Liebhaberstücke aus Holz, die um die Jahrhundertwende hergestellt wurden.

Die Steampunker, gekleidet im viktorianischen Stil, waren für viele Besucher auch ein beliebtes Fotomotiv.
Die Steampunker, gekleidet im viktorianischen Stil, waren für viele Besucher auch ein beliebtes Fotomotiv. © Oliver Mengedoht heißen

Unter den Besuchern wiederum ebenfalls viele Sammler, wie Edgar, der sich aus der Münchner Gegend auf den Weg gemacht hatte: „Ich sammle seit vielen Jahren Spiegelreflexkameras und so sind einige Doppelstücke zusammengekommen, die ich jetzt hier verkaufen möchte.“ Dies war an fast jedem Stand möglich. „Und das ist das Besondere an unserer Börse“, erklärte Braczko, „hier gibt es ausschließlich Gebrauchtes. Neuware ist nur zu Demonstrationszwecken dabei, denn es kommen auch viele, die sich hier beraten lassen wollen, bevor sie eine Kamera erwerben.“

Tanzgruppe aus Oberhausen tritt auf

Rund 600 Besucher wurden erwartet, aber es hatte den Anschein, als seien es viel mehr. Wie immer bei der Fotobörse gab es auch in diesem Jahr ein Rahmenprogramm. So zeigte die „Gesellschaft deutscher Tierfotografen“ packende Fotos aus dem Naturbereich und der „Nikon Club Deutschland e.V.“ brachte die Ergebnisse eines clubeigenen Fotowettbewerbs zu moderner Architekturfotografie auf die Leinwand.

Sonderausstellung im nächsten Jahr geplant

Die erste Fotobörse des NCD startete 1984 im Weinlokal „Chapeau Claque“, wanderte dann ins Bürgerhaus-Ost, bis sie ihren jetzigen Standort in der Stadthalle fand.

Zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens Rollei, das seinen Weltruf mit der zweiäugigen Rolleiflex begründet hat, will der Club 2020 mit einer Sonderausstellung gratulieren.

Weitere Hingucker – auch als Fotomotiv natürlich – waren die Tanzgruppe der Blauen Funken aus Oberhausen auf der Bühne und mitten in der Besucherschar die bunte Gruppe der Steampunks.

Sie sind im viktorianischen Stil gekleidet und verknüpfen auf diesem Weg moderne und futuristische technische Funktionen mit Materialien des viktorianischen Zeitalters. „Unsere Kleidung wird Gewandung genannt“, erklärte Fee, „und wir achten dabei auf Nachhaltigkeit, indem wir viel upcyceln.“ Diese Damen und Herren jeden Alters waren ein beliebtes Fotomotiv.