Gladbeck. . Die dritte Zertifizierung als familienfreundliche Stadt strebt jetzt die Stadtverwaltung an. Dafür haben Experten Zielvereinbarungen erarbeitet.

Schon seit 2010 darf sich die Stadt Gladbeck offiziell als „Familiengerechte Kommune“ bezeichnen. Im Juni 2015 wurde die Auszeichnung bestätigt. Seit Oktober vergangenen Jahres arbeitet die Verwaltung an der dritten Zertifizierung. Mit den Zielvereinbarungen, die dazu führen sollen, dass Gladbeck sich auf Dauer das Siegel der „Familiengerechten Kommune“ anheften darf, beschäftigte sich jetzt die Politik im Jugendhilfeausschuss.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als ein zentrales Thema

Wo steht die Stadt aktuell, und wohin soll der Weg führen bei relevanten Themen wie z. B. der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Kinderbetreuung, Bildung, Prävention, Wohnumfeld- und Lebensqualität? Detlef Möller vom Jugendamt stellte das umfangreiche Papier vor und erläuterte auch die Absichten, die die Stadt mit der erneuten Auditierung verfolgt.

„In Gladbeck gehen wir davon aus, dass Familie da ist, wo zwei oder mehr Generationen zusammenleben und füreinander sorgen“, erklärte Möller. Der Fokus liege also auf keinen Fall ausschließlich nur auf jungen Familien, sondern beziehe die gesamte Bevölkerung mit ein.

So sind zum Beispiel auch dem Handlungsfeld „Senioren und Generationen“ in der Zielvereinbarung gleich mehrere Seiten gewidmet. Da geht es beispielsweise um Angebote, die der Vereinsamung von Senioren entgegenwirken sollen. Auch die Beratung und Unterstützung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen wird thematisiert.

Es geht auch um die Förderung von sozialem Wohnungsbau

Ein wichtiger Bereich soll aber auch künftig das „familiengerechte“ Wohnen sein. Das bezieht die Förderung des sozialen Wohnungsbaus direkt mit ein. Ein Arbeitskreis „Wohnen in Gladbeck“ wurde gegründet, dessen Mitglieder sich mindestens zweimal jährlich treffen sollen.

Familienstützende Angebote, die Bildungsvereinbarung zur „alltagsintegrierten Sprachbildung“ sowie das Bildungs- und Betreuungsangebote für U3- und Ü3-Kinder sind ebenfalls in der Zielvereinbarung enthalten. Weitergearbeitet werden soll natürlich auch an der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Besonders familienfreundliche Arbeitgeber werden auch künftig alle zwei Jahre zertifiziert. Einen Betriebskindergarten, so Möller, wird es allerdings vorerst in Gladbeck nicht geben. Dafür sei der Bedarf nicht groß genug. Intensiv gearbeitet wird dafür aber an einem durchgängigen Ferienangebot in Kitas und Schulen (OGS).