Gladbeck. . Der Chefarzt der Geriatrie-Klinik erläutert Ursachen für Vergesslichkeit. In einem Vortrag will er erklären, wann man aufmerksam werden sollte.

Wer mal einen Geburtstag vergisst, wem ein Name oder eine Telefonnummer partout nicht einfallen will, wer in die Küche geht und plötzlich nicht mehr weiß, was er da eigentlich wollte, der muss nicht gleich an eine beginnende Demenz denken.

„Vergesslichkeit kann viele Ursachen haben“, sagt Dr. Andreas Reingräber, Chefarzt der Klinik für Geriatrie der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe. Welche das sind, das will er auf Einladung des Seniorenbeirats den Besuchern am 13. März ab 15 Uhr im Fritz-Lange-Haus erklären. Der Eintritt ist frei.

Das Gehirn unterliegt, wie alle Organe, dem normalen Alterungsprozess

Ein bisschen verrät der Mediziner schon im Vorgespräch: „Das Gehirn unterliegt, wie alle Organe, dem normalen Alterungsprozess. Das ist nichts Krankhaftes. Eine gesunde Lebensweise und Gehirnjogging können diese Entwicklung hinauszögern.“

Wenn eine Diagnose „Pseudodemenz“ lautet, ist das aber nicht zwangsläufig ein Grund zum Aufatmen. Dr. Reingräber: „Das kann beispielsweise bedeuten, dass eine Stoffwechselstörung der Schilddrüse vorliegt, die medikamentös behandelt werden kann, also harmlos ist. Es kann aber auch sein, dass der Grund für psychische Auffälligkeiten ein Hirntumor ist.“

Wenn jemand im Alltag nicht mehr funktioniert, sollte man aufmerksam werden

Fahrsicherheitscheck und Pedelec-Schulung

Auch das Thema Sicherheit hat sich der Seniorenbeirat für das Jahresprogramm 2019 wieder auf die Fahnen geschrieben.

Er bietet eine Pedelec-Schulung in Theorie und Praxis, ein Fahrsicherheitstraining in Gescher und einen freiwilligen Fahrsicherheitscheck mit einem Fahrlehrer an. Einzelheiten werden noch bekanntgegeben.

Aufmerksam werden sollten Betroffene oder deren Angehörige, wenn „jemand im Alltag nicht mehr richtig funktioniert“, sagt der Geriater. „Wenn er sicher beispielsweise nachlässig kleidet, sich beim Essen häufiger bekleckert. Auch sozialer Rückzug, Traurigkeit oder Aggression gegenüber Mitmenschen können Zeichen einer beginnenden Demenz sein.“ Wem solche Symptome auffielen, sollte unbedingt mit seinem Hausarzt sprechen und vor allem nicht versuchen, das Problem zu verdrängen oder zu verbergen.

Die Veranstaltung „Vergesslichkeit: nicht immer eine Demenz“ bildet den Auftakt der Veranstaltungen des Seniorenbeirats in diesem Jahr. Im dritten Jahr unter der Überschrift „Gesund und bewegt älter werden“ heißt das Motto: „Rollschuhe oder Rollator – fit im Alter“. Vorstandsmitglied Wilfried Menke: „Neben unseren Sonderveranstaltungen zum Stadtjubiläum stehen acht Termine auf unserem Plan.“

>> DIE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN

  • Am 24. April geht es um Homöopathie im Alter (Beginn: 15 Uhr).
  • Am 29. Mai, ab 15 Uhr, informiert Wohnraumberaterin Susanne Gerold von der Awo über bauliche Möglichkeiten, um möglichst lange in der eigenen Wohnung leben zu können.
  • „Ein bisschen Spaß muss sein“ heißt es am 26. Juni ab 15 Uhr. Und den sollen die Besucher beim „MitSingDing“ haben.
  • Mit Spaß geht es auch nach der Sommerpause weiter: Am 30. September und am 4. Oktober heißt es jeweils ab 15 Uhr: „Tanzen: beste Medizin – mit Disco-Fox fit halten“.