Gladbeck. . Die Stadt will das Mega-Windrad auf der Mottbruchhalde nicht, der Kreis genehmigt es der Steag trotzdem. WAZ-Redakteur Georg Meinert kommentiert.
Kompliziert ist noch untertrieben, wenn man über das Thema Windrad Mottbruchhalde urteilt. Natürlich gibt es gute Gründe, sich für die Anlage auf dem Haldentop auszusprechen. Aber es gibt auch nachvollziehbare Gegenargumente, vor allem, wenn es ein solches Mega-Rad werden soll, wie es die Steag nun bauen will. Dass mit dem Projekt offenbar gutes Geld zu verdienen ist, beweist allein die Tatsache, dass das Unternehmen seit acht Jahren nicht locker lässt.
Völlig aufs Glatteis begibt man sich, wenn es um die juristische Auseinandersetzung und das politische Tauziehen zwischen Stadt und Kreis geht. Allerdings mutet das Vorgehen des Kreises durchaus befremdlich an – Schnelligkeit und die Art und Weise des Umgangs kommen einem Angriff auf die Planungshoheit der Stadt gleich.
Es ist bereits ein großer politischer Schaden entstanden
Es ist schon starker Tobak, wenn der Kreis die einmütige Willensbekundung des Rates ignoriert, kein Windrad auf der Halde zu platzieren, und die Tatsache abtut, dass bereits im März ein entsprechender Bebauungsplan rechtskräftig wird.
Eigentlich sollte der Kreis als übergeordnete Aufsichtsbehörde Schaden von der Kommune abwenden, hier könnte aber genau das Gegenteil passieren. Von dem politischen Scherbenhaufen einmal ganz abgesehen.