Gladbeck. . Die Umweltpartei besinnt sich auf ihr grünes Profil. Fraktionschefin: Zeichen für geglückten Strukturwandel. Thema am Donnerstag im Rat.
Die Gladbecker Grünen, seit Jahren mit der SPD auf einer Linie im Kampf gegen ein Windrad auf der Mottbruchhalde, vollziehen die politische Kehrtwende: Fraktionschefin Simone Steffens reagiert auf die am Dienstag bekannt gewordene Genehmigung für den von der STEAG geplanten Bau mit Zustimmung: „Das Windrad auf der Halde wäre eine gute Option“, erklärt sie. Die gerichtliche Klärung bleibe abzuwarten, aber die Anlage könnte „tausende Gladbecker Haushalte mit erneuerbarem und sauberem Strom versorgen, die für die Stadt dringend benötigte Gewerbesteuer einfahren helfen und wäre ein gutes Zeichen für einen geglückten Strukturwandel.“
Beispiel der Halde Hoppenbruch zeigt gelungene Kombination von Klimaschutz und Freizeitnutzung
Die Grünen kehren damit zurück zu ihrer anfänglichen Position in Sachen Halden-Windrad. Sie waren 2011 zunächst Befürworter einer Anlage auf der Halde gewesen, hatten 2014 überraschend davon Abstand genommen. Steffens erklärt das mit den Plänen für die „Haldenwelt“ und Entwicklung zum Naherholungsgebiet mit hohen Freizeitwert, die mit der Gartenausstellung 2027 IGA möglich geworden seien.
Diese Pläne gibt es auch jetzt noch, offenbar aber besinnen sich die Grünen auf ihr grünes Profil. Jetzt argumentiert die Grünen-Chefin, dass das Beispiel der Halde Hoppenbruch in Herten zeige, wie sich Klimaschutz und Freizeitnutzung sinnvoll verbinden lassen: Profi-Mountainbike-Strecke und Skulpturenpark ergänzen dort die auf der Halde besonders hohe Stromausbeute.
Die Linke bleibt bei ihrer ablehnenden Haltung
Reagiert hat auch die Fraktion Die Linke, sie bleibt jedoch bei ihrer ablehnenden Haltung und stellte einen Dringlichkeitsantrag an den heute tagenden Rat. Thematisiert werden sollten die Auswirkungen eines 199 Meter hohen Windrads auf die Entwicklung der Haldenlandschaft Brauck und den geplanten Sportpark Mottbruch. Ebenso will Fraktionschef Olaf Jung wissen, mit welchen Maßnahmen die Stadt den Bau verhindern will.