Gladbeck. . Trotz gegenteiliger Ratsbeschlüsse fordert die Umweltpartei auf Plakten und im Wahlprogramm weiterhin die Nutzung der Halde für Windkraft. Sprecher: Bedingung für eine Koalition mit der SPD nach der Wahl. Deren Fraktionschef Hübner bleibt gelassen und nennt Sachgründe, die dagegen sprechen.
Die Grünen lassen nicht locker: „Windkraft auf Halde Mottbruch nutzen“ werben sie auf Wahlplakaten und haben das Ziel im Wahlprogramm mit klarer Forderung verankert. Und das, obwohl ihnen bereits mehrfach der Wind genau dazu heftig ins Gesicht geblasen wurde. 2012 lehnte eine knappe Ratsmehrheit aus SPD und Linken die Errichtung eines Windrads auf der Halde ab, indem per Beschluss dieser Bereich nicht als eine Vorrangzone für Windkraftanlagen in Gladbeck ausgewiesen wird.
Blockadehaltung von SPD und Linken brechen
Auch danach scheiterten die Grünen – die in dem Punkt eine andere Meinung als ihr Koalitionspartner SPD vertraten und darin von der CDU unterstützt wurden – mit dem Vorschlag für ein Moratorium zum Überdenken der ablehnenden Haltung. Zuletzt im Januar bekräftigte der Planungsausschuss erneut seine ablehnende Haltung zur Windkraft auf der Mottbruchhalde als es um die zukünftige Bebauung ging.
Dennoch: „Wir werben immer noch dafür“, erklärt Bernd Lehmann, grüner Stadtverbandssprecher, selbst bewusst. Im Wahlprogramm heißt es, man wolle die „Blockadehaltung von SPD und Linken“ nach der Wahl brechen, die Ablehnung durch die Ratsmehrheit sei irrational, blockiere die gern beschworene Energiewende und sei letztlich zum Schaden der Stadt, der mögliche Gewerbesteuern entgehen“. Mit Letzterem hatte auch die RAG geworben, die als Eigentümerin den Antrag zur Errichtung von Windkraft auf der Halde gestellt hatte, sich dann aber den Ratsbeschlüssen beugte.
Bedingung für eine Koalition
Gegenüber der WAZ machte Lehmann auch deutlich, dass die Nutzung der Halde für Windkraft eine der Bedingungen für eine mögliche erneute Koalition mit der SPD sein werde. SPD-Fraktionschef Michael Hübner bleibt in der Hinsicht allerdings ganz gelassen: Über Koalitionen werde nach der Wahl geredet, und zudem sprächen pragmatische Gründe gegen ein Windkraft auf der Halde: RVR, Kreis und Bezirksregierung hatten diese wegen des nahen Naturschutzgebietes abgelehnt.
Windkraft in Rentfort
Ganz anders verhält es sich mit der geplanten Windkraftanlage in Rentfort hinter dem Innovationszentrum Wiesenbusch. Dort dürfte ein Windrad hin, hatte der Rat diese Region als eine der beiden Vorrangzonen ausgewiesen. Windbauer Klaus Schulze Langenhorst, der auch die Anlage in Ellinghorst gebaut hat und mit Bürgerbeteiligung betreibt, hat bereits einen Bauantrag gestellt. „Das Verfahren läuft“, weiß er. Wenn alles gut gehe, könnte in der zweiten Jahreshälfte mit dem Bau begonnen werden. Die Genehmigung dafür erteilt die Umweltbehörde im Kreis.