Gladbeck. . Die Betreuung daheim soll qualitativ mit der einer Kita vergleichbar sein. Die nötige Schulung führt das Team vom Amt Jugend und Familie durch.

Beim Amt für Jugend und Familie hat Dienstag ein weiterer Kurs zur Qualifizierung neuer Tageseltern begonnen. Bis zum Sommer eignen sich die Frauen – Tagesväter sind diesmal nicht dabei – das Wissen an, das Voraussetzung ist, will man kleine Kinder berufstätiger Eltern im eigenen Haushalt betreuen.

Nachbarinnen wollen Tagesmütter werden

Zu den Teilnehmerinnen gehören auch Hatice Taskin und Kathrin Eggemann. Die beiden jungen Mütter sind Nachbarinnen und haben gemeinsam beschlossen, diesen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Ihren alten Job wollen beide hinter sich lassen.

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Hatice Taskin ist Bankkaufrau in Elternzeit. Kathrin Eggemann arbeitet derzeit noch zwei Tage in der Woche als Siebdruckerin. Nach erfolgreichem Abschluss des Qualifizierungskurses will aber auch sie sich nur noch der Kinderbetreuung widmen. Die Motivation der beiden 36-jährigen Frauen ist ähnlich: Beide wollen für ganz kleine Kinder eine Betreuung im familiären Umfeld bieten. Als Alternative für die Eltern, die ihren Nachwuchs nicht so früh in eine Kita geben wollen. „Wir wohnen Garten an Garten, das bietet sich doch an“, sagt Kathrin Eggemann.

Die Qualifizierung findet zweimal in der Woche statt

Doch bis die beiden Frauen sich offiziell Tagesmütter nennen dürfen, liegt noch jede Menge Theorie und Praxis vor ihnen. Der Qualifizierungskurs findet zweimal die Woche statt. Inhaltlich geht es um Dinge wie die gesetzlichen Rahmenbedingungen, den grundsätzlichen Aufbau einer Kindertagespflege, den wichtigen Aspekt der „Bildung von Anfang an“, sowie die Entwicklung des Kindes und natürlich auch Erste Hilfe.

Zwei Praktika stehen außerdem an – bei einer Tagesmutter und in einem städtischen Familienzentrum. Zum Abschluss müssen alle angehenden Tageseltern dann noch ein selbst erarbeitetes Konzept mit ihren Schwerpunkten der Betreuung vorlegen.

Bislang sind mehr als 100 Tageseltern qualifiziert worden

Schon 2005 wurden umfangreiche rechtliche Grundlagen festgelegt mit dem Ziel, die Betreuung durch Tageseltern qualitativ der Arbeit in einer Kindertageseinrichtung anzugleichen. Die entsprechende Schulung nach den gesetzlochen Vorgaben hat in Gladbeck 2007 das Amt für Jugend und Familie übernommen. Seitdem sind bereits mehr als 100 Tagespflegeeltern qualifiziert worden.

„Der Bedarf ist steigend. Immer mehr Eltern wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, erklärt Ursula Kühnel vom Familienbüro der Stadt. Nicht zuletzt dieser Gedanke ist es ja auch, der Hatice Taskin und Kathrin Eggemann dazu bewogen hat, sich zur Tagesmutter zu qualifizieren. Bis zu fünf Kinder dürfen Tageseltern gleichzeitig betreuen. Die beiden Nachbarinnen können sich Gruppen von zwei oder drei Kindern vorstellen.

>> ANMELDUNG NOCH MÖGLICH

  • An der gerade gestarteten Qualifizierung zur Kindertagespflege gibt es noch einige freie Plätze. Weitere Informationen zum Kurs sowie zur Arbeit und zum Verdienst von Tageseltern erteilt die Vermittlungsstelle für Kindertagespflege im Familienbüro.
  • Das Familienbüro liegt zwischen dem Alten und dem Neuen Rathaus, Willy Brandt-Platz 2, Rufnummer 02043/ 99-2258.